Israel-Jacobson-Netzwerk und Leo Baeck Institute kooperieren


Grafik: Israel Jacobson Netzwerk
Grafik: Israel Jacobson Netzwerk



Braunschweig. Das Israel-Jacobson-Netzwerk für jüdische Kultur- und Geschichte (IJN) arbeitet künftig eng mit dem Leo Baeck Institute New York (LBI) zusammen. Das geht aus einem offiziellen Schreiben des LBI-Präsidenten Dr. William Weitzer hervor. „Die Region verfügt über herausragende zeitgeschichtliche Orte und Objekte. Eine Kooperation beider Institutionen birgt großes Potential, insbesondere für Ausstellungen und Vorträge“, schreibt Weitzer.

IJN-Präsident Prof. Dr. Alexander von Kienlin freut sich, dass es in intensiven Verhandlungen gelungen sei, mit dem LBI zusammen zu arbeiten und erste Projekte umzusetzen. „Wir sehen die Kooperation als große Chance für die wissenschaftliche Landschaft der Region. Das Netzwerk etabliert sich damit kurz nach seiner Gründung als ein „Global Player“ und schärft international das Profil als Wissenschaftsregion auch im Bereich der Kulturwissenschaften. Es ist zudem eine große Freude, mit den Wissenschaftlern aus New York zusammenzuarbeiten“, sagt von Kienlin. Dr. Jörg Munzel vom Beirat des Israel-Jacobson-Netzwerks ergänzt: „Dies zeigt, welches verborgene kulturelle Kraftwerk hier schlummert. Das Leo Baeck Institute hat großes Interesse, an der kulturtouristischen Erschließung der fast vergessenen Orte mitzuwirken. In Kürze werden wir einen Reiseführer und Kartenmaterial herausbringen, um touristisch die reiche und international bedeutsame jüdische Kultur und Geschichte der Region neu zu entdecken“.

Ausstellung geplant



Im Rahmen der Kooperation ist zunächst eine Ausstellung geplant, die im November 2016 aus New York nach Braunschweig kommt und um regionale Aspekte ergänzt wird. „Aus unserer Region sind wesentliche Anregungen für die Entwicklung der jüdischen Kultur gekommen. So hat die Wissenschaft des Judentums, mit der im 19. Jahrhundert jüdische Forscher die Kultur und Geschichte der Juden zu erforschen begannen, hier eine ihrer Wurzeln“, sagt Dr. Heike Pöppelmann, Direktorin des Braunschweigischen Landesmuseums, das Gastgeber der Ausstellung sein wird. „Für uns ist es eine großartige Möglichkeit, deutsch-jüdische Geschichte in internationaler Perspektive einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen“, freut sich Pöppelmann.

LBI-Ehrenpräsident Ismar Schorsch wird zur Eröffnung der Ausstellung und für weitere Vorträge die Region besuchen. Dabei will der Rabbiner und Wissenschaftler sein neues Buch über den bedeutenden jüdischen Wissenschaftler Leopold Zunz, einen Schüler der Wolfenbütteler Samson-Schule, vorstellen. In Braunschweig, Wolfenbüttel und Wolfsburg wird Schorsch mit Interessierten über Religion, moderne Formen des Antisemitismus, Integration und Toleranz diskutieren.

Das Leo Baeck Institute widmet sich der Geschichte der deutschsprachigen Juden. In New York verfügt es über das weltweit größte Archiv mit Dokumenten und Sachobjekten des deutschen Judentums.


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