Junge Menschen pilgern mit Bischof Heiner in Kanus auf der Oker

Paddeln, Pilgern, Plaudern - zusammen mit Bischof Heiner ging es für die jungen Menschen zwischen 13 und 29 Jahren über die Oker.

 Zum vierten Mal im Jahr 2023 pilgerte Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ mit Jugendlichen aus dem Bistum Hildesheim. Das Besondere: Am Samstag, 30. September, wurde in Braunschweig nicht gewandert, sondern gepaddelt. In Kanus ging es für die jungen Menschen zwischen 13 und 29 Jahren über die Oker.
Zum vierten Mal im Jahr 2023 pilgerte Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ mit Jugendlichen aus dem Bistum Hildesheim. Das Besondere: Am Samstag, 30. September, wurde in Braunschweig nicht gewandert, sondern gepaddelt. In Kanus ging es für die jungen Menschen zwischen 13 und 29 Jahren über die Oker. | Foto: Peter Sierigk

Braunschweig. Zum vierten und letzten Mal in diesem Jahr pilgerte Bischof Dr. Heiner Willmer SCJ mit Jugendlichen aus dem Bistum Hildesheim am Samstag, 30. September. Das Besondere: In Braunschweig wurde nicht gewandert, sondern gepaddelt. In Kanus ging es für die jungen Menschen zwischen 13 und 29 Jahren und ihrer Begleitung über die Oker. Unter den fast 40 Teilnehmenden war auch eine kleine Gruppe der ukrainischen Gemeinde Braunschweig. Dies teilte die Katholische Kirche Braunschweig mit.



Die Tour begann im Braunschweiger Bürgerpark mit einer Begrüßung, Einführung in die Kanutour und einer Andacht inklusive Segnung durch den Bischof. Nachdem alle 11 Paddelboote, genauer Kanadier, mit Besatzung im Wasser waren, startete die Gruppe in Richtung Norden die Oker entlang. Kurz vor dem Pausenstopp ein kleines Abenteuer - ein Fischkanupass am Petriwehr. In den Kanus rutschten die Teilnehmenden nacheinander den Pass hinunter.

Auf dem Schulhof der Grundschule Hinter der Masch standen dann Snacks und Getränke für die Gruppe bereit. Hier hatten die Jugendlichen auch Zeit, in Kleingruppen drei Fragen des Bischofs zu besprechen, die sie während der Pilgertour begleiteten: Was beschäftigt euch gerade am meisten? Wie begleitet euch der Glaube, Gott und das Beten? Was würdet ihr tun, wenn ihr Bischof oder Bischöfin wärt?

Zeichen des Klimawandels


Die Teilnehmenden waren sich einig: Das Wetter war hervorragend für eine Kanutour. Manche sahen in dem sommerlich anmutenden Tag am Ende des Septembers aber auch ein deutliches Zeichen für den Klimawandel – ein Thema, das die jungen Leute offensichtlich sehr beschäftigt. Auf allen vier Pilgertouren wurden von den Jugendlichen einige gleiche Themen angesprochen, erklärt Bischof Heiner: „Die persönliche Zukunft und Themen wie Ausbildung und damit verbundene Ängste gab es sehr oft. Umwelt, Klimawandel und Schöpfung ist auch ein gängiges Thema. Aber auch persönliche Beziehungen, Krieg, Frieden und Gerechtigkeit wurden immer wieder angesprochen.“

Ein gekentertes Boot, einige nasse Hosenbeine


In teilweise neuer Zusammenstellung fuhr die Gruppe die letzte Etappe bis zum Aktiv-Spielplatz Akki im Braunschweiger Norden. Kurz vor Ende war die Spannung nochmal groß: Die Anlegestelle lag hinter einem umgekippten Baumstamm, zu der man nur durch eine Engstelle mit starker Strömung und einem folgenden Wendemanöver kam. Ein Boot erreichte nach dem Manöver das Ufer nicht und drehte sich mehrmals im Kreis, bis es mit einem Seil erlöst wurde. Ein anderes Boot kam in der Stromschnelle ins Kippen und kenterte. Die bis zu den Schultern nasse Besatzung lachte über ihr Missgeschick.

Am Akki konnten sich alle Nassgewordenen wieder abtrocknen und umziehen. Dort trafen die Kanupilgerinnen und -pilger Jugendliche der kroatischen Mission Braunschweig und Göttingen, die den Tag über rund um den Wohldenberg bei Holle pilgerten. Die Ukrainische Gemeinde verabschiedete sich kurz nach der Ankunft, weil sie in ihrer Gemeinde St. Joseph noch ein muttersprachlicher Gottesdienst mit Live-Übertragung zu den Soldaten in der Ukraine erwartete.

Gottesdienst am Ende


Großer Dank richtete sich an den BDKJ (Bund der Deutschen katholischen Jugend) Braunschweig, der den Tag organisiert und möglich gemacht hatte. Mit einem gemeinsamen Gottesdienst und anschließendem Essen endete der Tag für die mittlerweile erschöpften Kanupilgerinnen und -pilger. Lavinia, Linda und Romina aus Bad Salzdetfurth erhalten bald ihre Firmung und würden wieder mit dem Bischofhof pilgern, „aber eher nicht wandern!“.

Bischof Heiner nimmt eine wichtige Erkenntnis aus den Pilgertouren mit: „Was ich mitnehme, jetzt nach zweieinhalb Jahren Corona, ist: Es geht nichts über analoge Kontakte – direkte Begegnungen. Man kann noch so viel telefonieren, in Chatgruppen sein, digital unterwegs sein, aber jemanden direkt in die Augen schauen, Smalltalk halten, zusammen Tee trinken – das ist unschlagbar. Die persönliche Präsenz ist wahnsinnig wichtig.“


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