Kampagne und Kundgebung vom SoVD zum Thema Inklusion


Inklusion statt Exklusion. Symbolfoto: Pixabay
Inklusion statt Exklusion. Symbolfoto: Pixabay | Foto: Pixabay

Braunschweig/Hannover. „Ich bin nicht behindert. Ich werde behindert.“ So nennt der Sozialverband SoVD Niedersachsen seine Kampagne, mit der er gegen Überlegungen aus der Politik protestieren will, die Inklusion auf die lange Bank schieben oder sogar zurückdrehen will.


Zu einer Kundgebung am 27. September um „5 vor 12“ in Hannover ruft auch der SoVD-Kreisverband Braunschweig auf. Nachdem die CDU zunächst nach einem Moratorium in der bildungspolitischen Inklusion gerufen hatte, hatten CDU und FDP gemeinsam lang geplante Verbesserungen in der Landesbauordnung abgelehnt. „Damit wurden wichtige Änderungen in Sachen Barrierefreiheit auf irgendwann verschoben“, ärgert sich SoVD-Landesvorsitzender Adolf Bauer. Eine solche Abstimmung so kurz vor der Wahl sei ein deutliches Zeichen in Richtung der Menschen mit Behinderungen.

Inklusion als Menschenrecht


Es müsse im Gegenteil darum gehen, dass die vollständige und gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen am Leben entscheidend vorankomme. Inklusion sei ein Menschenrecht, „das doch nicht dem Primat der Kassenlage unterworfen werden kann“, so Bauer. Er könne verstehen, dass Menschen mit Behinderung deutlich machten, dass „Niedersachsen auch unser Land“ sei. Es müsse jetzt endlich vorwärts gehen und nicht zurück.

Gemeinsam mit dem Forum Artikel 30, einem Verbände-Bündnis für die Inklusion in Sport, Kultur und Freizeit, ruft Niedersachsens mit Abstand größter Sozialverband zu einer Kundgebung auf und startet parallel die gemeinsame Kampagne „Ich bin nicht behindert. Ich werde behindert.“ Am Mittwoch, den 27. September, startet die Aktion um 11.55 Uhr (5 vor 12) in Hannover auf dem Kröpcke. Regionalleiter Kai Bursie aus Braunschweig macht deutlich: „In Niedersachsen leben 1,4 Millionen Menschen mit einer Behinderung, fast 800.000 sind so genannt schwerbehindert. Alleine in der Stadt Braunschweig leben knapp 20.000 Menschen mit einem Grad der Behinderung von über 50, also „schwerbehindert“ – davon mehr als 4.000 Bürger mit einem GdB von 100. Wie kann jemandem deren Teilhabe an der Gesellschaft so egal sein?“ Deshalb ruft auch Bursie jeden betroffenen Braunschweiger auf, nach Hannover zu fahren.

Ab 11.55 Uhr werden auf dem Kröpcke in Hannover verschiedene Redner deutlich machen, dass es bei der Inklusion in Niedersachsen wirklich fünf Minuten vor Zwölf ist. Dazu gibt es Musik von der inklusiven Band „The Mix“ aus Sickte.


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