Knapp 4.000 Unterschriften zum Erhalt von Galeria in Braunschweig

Die Unterschriften wurden der Volksbank BraWo übergeben.

Die letzte noch verbleibende Filiale von Galeria Karstadt Kaufhof in Braunschweig. Macht sie nun endgültig dicht?
Die letzte noch verbleibende Filiale von Galeria Karstadt Kaufhof in Braunschweig. Macht sie nun endgültig dicht? | Foto: Werner Heise

Braunschweig. Am heutigen Donnerstag haben der Betriebsrat der Galeria-Filiale in Braunschweig und die Gewerkschaft Verdi knapp 4.000 Unterschriften zum Erhalt der Filiale an die Volksbank BraWo übergeben. Dies teilte die Verdi mit.



Diese Unterschriften wurden seit Samstag an den Kassen gesammelt und bekunden den Wunsch der Braunschweiger, dass neue Verhandlungen zwischen der Volksbank BraWo als Vermieterin und der Galeria Karstadt Kaufhof GmbH zeitnah zustande kommen sollen.

Von Seiten der Volksbank BraWo wurden die Unterschriften von Daniel Dormeyer aus der Public Relations entgegengenommen. Stefan Nagelschmidt, Betriebsratsvorsitzender merkte an, dass Kopien der Unterschriften auch an Galeria gehen werden.

„Wenn fast 4.000 Unterschriften in nicht einmal einer Woche zusammenkommen und Menschen aktiv in die Filiale gehen, um ihre Unterstützung zum Ausdruck zu bringen, dann sieht man, wie wichtig dieses Thema ist. Wir freuen uns, dass die Volksbank BraWo die Zeit gefunden hat, die Unterschriften persönlich entgegenzunehmen und hoffen, dass es dazu beitragen kann, den Verhandlungswillen zu stärken.“ sagt Gewerkschaftssekretär Marc Jäger. „Solange die Kollegen und Kolleginnen kämpfen, braucht es von der Agentur für Arbeit keine Tipps, wie man sich neu auf dem Arbeitsmarkt orientiert, solange ist die Filiale noch nicht verloren“, fügt er hinzu.

Ärger um Jobvermittlung


Zu den Äußerungen der Chefin der Agentur für Arbeit Frau Kuechler-Kakoschke zur beruflichen Zukunft der Karstadt-Beschäftigten stellte Verdi zuvor bereits in einer Pressemitteilung fest: Aktuell kämpfe man um den Erhalt des Standortes und um den Erhalt jedes einzelnen Arbeitsplatzes im Unternehmen. Überlegungen über alternative Beschäftigungsmöglichkeiten seien "da gerade mal nicht angesagt".

Verdi-Geschäftsführer Sebastian Wertmüller hatte sich dazu direkt geäußert: „Die Ausführungen der Agentur-Chefin machen die Kolleginnen und Kollegen nicht sonderlich froh: Ihnen jetzt Umorientierung und Gehaltseinbußen anzukündigen, ist nicht nur der völlig falsche Zeitpunkt, sondern auch kein guter Umgang mit den Menschen.“

Die Galeria-Beschäftigten müssten seit Jahren Gehaltskürzungen in Kauf nehmen, um einen Beitrag zur Rettung des Unternehmens zu leisten. Und viele seien nicht nur seit Jahren, sondern seit Jahrzehnten im Unternehmen. „Denen sagt man nicht einfach mal so, dass sie offen für neue Bereiche sein sollten und dafür noch mal weniger Geld zu erwarten hätten“, so Wertmüller. Das erinnere sehr an die entlassenen Kolleginnen nach der Schlecker-Insolvenz, denen man in den Arbeitsämtern immer wieder ihre angeblich für den Arbeitsmarkt zu hohe tarifliche Entlohnung und Erwartung vorgehalten habe.

Natürlich sei es dagegen sinnvoll, wenn die Agentur ihr Beratungs- und Vermittlungsangebot dem Unternehmen und dem Betriebsrat anbiete.


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