LKA plant umfangreiche Befragung


| Foto: André Ehlers



Braunschweig. Die Kriminologische Forschungsstelle (KFST) des Landeskriminalamtes Niedersachsen (LKA NI) führt ab Februar 2015 eine weitere Befragung zum Dunkelfeld der Kriminalität in Niedersachsen durch. Auch Braunschweig wird betroffen sein.

In Deutschland einzigartig, machte sich das LKA NI schon mit einer ersten Befragung im März 2013 auf den Weg, um Informationen über die nicht zur Anzeige gebrachte Kriminalitätslage in Niedersachsen zu erlangen. Die Erkenntnisse dieser von Beginn an auf Wiederholbarkeit angelegten Studie ergänzen die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) um unmittelbare Erfahrungen der Bevölkerung und vervollständigen so das Bild von der Kriminalitätslage im Land und schließen bisherige Erkenntnislücken. Um auch weiterhin aktuelle Tendenzen und Entwicklungen des Kriminalitätsgeschehens aus Sicht der Bevölkerung zu erkennen, schließt sich nunmehr eine weitere landesweite Befragung an. Parallel dazu werden auch Schleswig-Holstein und Mecklenburg – Vorpommern eine Dunkelfeldstudie nach niedersächsischem Muster durchführen, sodass nach Abschluss auch ein Vergleich zwischen den Bundesländern möglich sein wird. Nicht nur wissenschaftlich eine interessante Perspektive! Uwe Kolmey, Präsident des Landeskriminalamtes, merkt dazu an: "Die neben der PKS stehende Beschreibung der Sicherheit in Niedersachsen hat sich etabliert und wird zukünftig eine weitere qualitativ hochwertige Quelle für strategische Planungen in der Polizei Niedersachsen schaffen". Wie bei der ersten Befragung werden vom LKA NI im Rahmen einer repräsentativen Umfrage 40.000 Bürgerinnen und Bürger ab 16 Jahren in über 80 Kommunen zweimal postalisch angeschrieben. Nachdem sie zuerst allgemeine Grundinformationen erhalten, erfolgt dann im zweiten Schritt die wissenschaftliche Erhebung anhand eines zwanzigseitigen Fragebogens. Dieser bezieht sich auf folgende Themenkomplexe: Lebenssituation, Erfahrungen mit Kriminalität in der Rückschau auf das vergangene Jahr, Anzeigeverhalten, Kriminalitätsfurcht, Wahrnehmung und Bewertung der Polizeiarbeit und Erfahrungen mit dem Internet. Selbstverständlich wird die Befragung anonym und die Teilnahme freiwillig sein. "Nach wie vor steht im Vordergrund, eine weitere Basis für die Entwicklung noch zielgenauerer Präventionskonzepte zu etablieren, Maßnahmen zur Erhöhung der Anzeigebereitschaft zu initiieren, den Einsatz von personellen und sachlichen Ressourcen bei der Polizei zu verbessern und die Forschung als Indikator für die Wirkung polizeilicher Schwerpunktsetzungen zu nutzen", so Hartmut Pfeiffer, Projektverantwortlicher und Leiter der Kriminologischen Forschung und Statistik im Landeskriminalamt Niedersachsen. Wissenschaftliche wie technische Unterstützung findet das LKA NI durch das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN), die Universität Hamburg und das Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften (GESIS) in Mannheim. Für Rückfragen oder nähere Informationen wird die Hotline Tel.: 0511-26262- 6565 eingerichtet. Eine Beschreibung im Internet finden Sie unter: www.lka.niedersachsen.de


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