Mahnwache: Katastrophale Zustände im Mittelmeer


Symbolisch wurden das Meer und die vielen Ertrunkenen dargestellt. Foto: Seebrücke Braunschweig - AG Kreativer Protest
Symbolisch wurden das Meer und die vielen Ertrunkenen dargestellt. Foto: Seebrücke Braunschweig - AG Kreativer Protest | Foto: Seebrücke Braunschweig AG Kreativer Protest

Braunschweig. Am Montagabend hatten die Akteure der Initiative Seebrücke Braunschweig – AG Kreativer Protest unter dem Motto: „Tatort Mittelmeer - Seenotrettung ist kein Verbrechen“ zu einer Mahnwache vor das Braunschweiger Rathaus eingeladen. Dies berichtet Seebrücke Braunschweig - AG Kreativer Protest in einer Pressemitteilung.


Die Mahnwache habe mit einer Schweigeminute für die vielen Menschen, die im Mittelmeer auf der Flucht ertrunken sind, begonnen. Mit Hilfe verschiedener Infotafeln und einer symbolischen Darstellung der Meeres und der Ertrunkenen sei auf die katastrophale Lage im Mittelmeer aufmerksam gemacht worden. Meeresrauschsenklänge hätten zusätzlich eine beklemmende Atmosphäre geschaffen. Aufgestellte Kerzen erinnerten an die vielen Menschen, die bei ihrer Flucht über das Mittelmeer ertrunken sind. Die europäische Abschottungspolitik versuche die private Seenotrettung zu verhindern. Seenotretter würden kriminalisiert werden und vor Gericht gestellt, Rettungsschiffe seien unter fadenscheinigen Vorwänden blockiert und teilweise beschlagnahmt worden. Flugblätter und Orange Schleifen seien an die teilnehmenden Menschen verteilt worden.

Braunschweig sei "Sicherer Hafen"


In einer eindrucksvollen Rede forderte Carsten Duka von der Seebrücke Braunschweig den Oberbürgermeister Herrn Ulrich Markurth und die Ratsmitglieder der Stadt Braunschweig dazu auf, den Ratsbeschluss vom 18. Dezember in die Tat umzusetzen. Die Stadt Braunschweig habe sich zum „Sicheren Hafen“ erklärt, das heißt sie habe ihre Bereitschaft zur Aufnahme von aus Seenot geretteter Menschen öffentlich bekundet. In diesem Zusammenhang hätten Interessierte Bürger Botschaften für Oberbürgermeister Markurth auf vorgefertigte Papierboote schreiben können. Die Boote hätten noch am Abend in dem Briefkasten der Stadt Braunschweig „angelegt“. Die Rede habe mit eindringlichen Worten geendet: „Seenotrettung ist kein Verbrechen - Seenotrettung ist eine Pflicht. Ein Verbrechen ist es jedoch Menschen bewusst ertrinken zu lassen.“

Bei der Mahnwache wären zirka 35 Menschen anwesend gewesen, darunter auch Mitglieder einiger Fraktionen des Rates der Stadt Braunschweig. Sie hätten ihre Fraktionssitzungen zum Bekunden der Solidarität unterbrochen.


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