Nach Bahnunglück: Sicherheit an Haltestellen soll erhöht werden

Im März wurde ein 11-jähriges Kind durch eine Straßenbahn schwer verletzt. Nun soll die Sicherheit für Kinder und Jugendliche im Umgang mit Bus und Bahn verbessert werden.

Symbolfoto.
Symbolfoto. | Foto: Alexander Dontscheff

Braunschweig. Nachdem bei einem Straßenbahnunglück an der Luisenstraße im März ein 11-jähriges Kind von einer Bahn erfasst und schwer verletzt wurde, richtete sich das Augenmerk schnell auf mögliche Sicherheitsmängel an der Haltestelle.



An der Ausfahrt der Haltestelle Luisenstraße in Richtung Cyriaksring verläuft quer über das Rasengleis ein zwei Meter breiter und tief eingetretener Trampelpfad. Der Pfad dient vielen Menschen als vermeintliche Abkürzung über die Schienen, sowie beide Fahrtrichtungen der viel befahrenen Luisenstraße und wird sichtbar häufig genutzt.

Auch stadteinwärts existiert ein weiterer Trampelpfad und zeige, dass auch an anderer Stelle oftmals nicht auf den offiziellen Überweg mit Lichtsignalanlage zurückgegriffen wird. Nicht nur das Risiko eines erneuten Straßenbahnunglücks steige durch die häufige Nutzung der Abkürzungen über die Gleise, auch der starke Autoverkehr an der Luisenstraße stadtein- und stadtauswärts berge ein enormes Gefahrenpotenzial. Allen Nutzern der Abkürzungen sei sicherlich klar, dass sich circa 20 Meter weiter ein offizieller Übergang mit Ampelanlage befindet. Trotzdem würden die Gefahren nur allzu oft ausgeblendet – zu einladend seien die Abkürzungen und zu tief sitze wohl die Gewohnheit, weil es ja "alle so machen".

Besonders für Schüler eine Gefahr


"Vor allem in Zeiten, in denen viele Schüler unterwegs sind und die Haltestellen und Bahnsteige voll sind, sind solche Sicherheitsmängel besonders gefährlich. Viel zu hoch ist hier die Chance, dass die Kinder und Jugendlichen das Risiko unterschätzen und in Eile, um z. B. schnell nach der Schule nach Hause zu kommen oder die nächste Bahn zu erwischen, diese unsichere Abkürzung nutzen", äußert die jugendpolitische Sprecherin der BIBS Bianca Braunschweig besorgt.

Die BIBS-Fraktion hatte daher bereits kurz nach dem Unfall bei der Verwaltung angefragt, wie die Sicherheit an der Haltestelle Luisenstraße für alle Nutzer erhöht werden könne und welche weiteren Straßenbahnhaltestellen im Stadtgebiet möglicherweise ebenfalls gesteigerte Risiken bergen.

Sicherheitsmaßnahmen werden umgesetzt


Im nächsten Schritt konnte nun gemeinsam mit der SPD-Fraktion ein Antrag verabschiedet werden, der die Verwaltung anhält, bauliche Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit an der Straßenbahnhaltestelle Luisenstraße in Abstimmung mit der BSVG zu prüfen und bei entsprechender Eignung umzusetzen.

„Zusätzlich konnten wir erreichen, dass auch Verbesserungen angestrebt werden, wie besonders Kinder und Jugendliche bereits präventiv für eine noch sicherere Teilnahme am Straßenverkehr vorbereitet werden können. Hier können wir uns beispielsweise ein Schulungsangebot für die sichere Nutzung von Bus und Bahn vorstellen, in der auch Aspekte wie Ablenkungen durch Handys und Kopfhörernutzung thematisiert werden. Dass alle Braunschweiger*innen den ÖPNV sicher nutzen können, ist ein weiterer wichtiger Baustein hin zur Verkehrswende“, erklärt die mobilitätspolitische Sprecherin der BIBS-Fraktion Silke Arning.

Nach positiven Vorberatungen wurde der Antrag nun in den Ratsgremien abgestimmt: „Ich freue mich wirklich sehr, dass wir die anderen Fraktionen von der Wichtigkeit dieses Themas überzeugen konnten und der gemeinsame Antrag mit der SPD-Ratsfraktion mehrheitlich angenommen wurde. Das zeigt, dass uns allen die Verbesserung der Sicherheit von Kindern und Jugendlichen im Straßenverkehr ein großes Anliegen ist. Wichtig ist jetzt, dass wir an dem Thema dranbleiben, damit Maßnahmen wie die geplanten Schulungen auch ein Erfolg werden“, so Bianca Braunschweig abschließend.


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