Nach Unfall mit Schulkind an Bushaltestelle - Mutter fordert Tempo 30

Es wurde eine Petition gestartet und ein Brief an den Oberbürgermeister verfasst. Auch die Politik hat sich der Sache schon angenommen.

Symbolfoto
Symbolfoto | Foto: Anke Donner

Braunschweig. Am 5. Dezember kam es offenbar an der Schulbushaltestelle „Am Oberstiege“ in Waggum zu einem schweren Verkehrsunfall, bei dem ein Schüler nach dem Aussteigen aus dem Schulbus und Überqueren der Fahrbahn von einem Fahrzeug erfasst wurde. Darüber berichtet die Mutter des Schülers. Sie fordert nun Konsequenzen und erhält Unterstützung aus der Politik.



Der Junge erlitt Kopfverletzungen sowie zahlreiche Schürfwunden, was eine stationäre Überwachung von 48 Stunden erforderlich gemacht habe. "Wir sind dankbar, dass die Folgen nicht noch gravierender ausgefallen sind", so die Mutter, deren Name der Redaktion bekannt ist.

"Ein erhebliches Sicherheitsdefizit"


Dieser Vorfall mache aber deutlich, dass an dieser Stelle ein erhebliches Sicherheitsdefizit bestehe. Insbesondere für Kinder als besonders schutzbedürftige Verkehrsteilnehmer sei die derzeitige Situation unzumutbar und berge ein hohes Risiko für weitere Unfälle. Daher habe die Mutter gemeinsam mit anderen besorgten Eltern eine Petition gestartet, die Tempo 30 auf der Rabenrodestraße zwischen Alter Stadtweg und Grasseler Straße fordert. Zudem habe sie sich in einem Schreiben direkt an Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum gewandt.

In dem Brief heißt es unter anderem, dass es unverständlich sei, dass ein anderer Teil der Rabenrodestraße sowie die weiterführende Bienroder Straße bereits als Tempo-30-Bereiche ausgewiesen seien, während ausgerechnet der schwer einsehbare Abschnitt der Straße „Am Oberstiege“, der unmittelbar an ein Wohngebiet sowie eine Schulbushaltestelle grenzt, keine vergleichbare Begrenzung aufweise.

Unterstützung aus der Politik


Unterstützung hat die Mutter bereits von der Gruppe CDU, BIBS und FDP im zuständigen Stadtbezirksrat erhalten. Diese hat bereits einen entsprechenden Antrag eingereicht. Darin heißt es, die Verwaltung solle prüfen, ob eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 kmh nach neuer Rechtslage dort möglich ist und diese im positiven Fall einzurichten. Auch die Einrichtung eines Zebrastreifens am Fußgängerüberweg zwischen den beiden Bushaltestellen „Am Oberstiege“ könne eine Option sein.

Zudem sollten in Abstimmung mit BSVG die Busfahrer angehalten werden, im Schulbusverkehr beim Halt an den genannten Haltestellen die Warnblinkanlage einzuschalten. In Abstimmung mit der Polizei solle das regelkonforme Verhalten der anderen Verkehrsteilnehmer stichprobenartig kontrolliert werden. An stehenden Bussen mit eingeschaltetem Warnblinklicht dürfen Autofahrer nur vorsichtig und mit ausreichend Abstand vorbeifahren, heißt es seitens des ADAC. Es gelte Schrittgeschwindigkeit, auch für den Gegenverkehr, wenn keine bauliche Trennung gegeben ist.