Braunschweig. Die Elektrifizierung des öffentlichen Nahverkehrs in Braunschweig nimmt "weiter Fahrt auf". Das teilt die BSVG in einer Pressemeldung mit.
Zum 22. April hat die Braunschweiger Verkehrs-GmbH (BSVG) fünf weitere E-Busse in Betrieb genommen, vier davon stammen vom Hersteller MAN, ein Gelenkbus kommt von Daimler Buses. Mit dieser Erweiterung wachse die noch junge E-Flotte, deren vollständiger Ausbau auf insgesamt 50 Fahrzeuge angelegt sei.
„Wie auch schon unsere ersten vier E-Busse werden die neuen MAN-Modelle nachts im Depot geladen“, erklärte BSVG-Geschäftsführer Jörg Reincke. Der Gelenkbus von Daimler hingegen ist als sogenannter Gelegenheitslader ausgelegt: Er kann perspektivisch auch tagsüber an speziell ausgerüsteten Haltestellen im Stadtgebiet über einen Pantografen Strom tanken. Noch sei jedoch die Ladeinfrastruktur im Aufbau, sodass auch er zunächst im Depot geladen werde.
Bund und Land fördern mit Millionen
Das Projekt „Elektrifizierung der Busflotte der BSVG“ werde umfassend gefördert, wie die BSVG weiter erklärt. Rund 18,5 Millionen Euro sollen aus Mitteln des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) stammen, kofinanziert über den Deutschen Aufbau- und Resilienzplan (DARP) im Rahmen von NextGenerationEU. Hinzu kommen rund 5,2 Millionen Euro vom Land Niedersachsen. Die Umsetzung der Förderrichtlinie erfolge durch die NOW GmbH und den Projektträger Jülich (PtJ).
Wie regionalHeute.de bereits im Mai 2023 berichtete, hatte die BSVG nach einem europaweiten Ausschreibungsverfahren die Bestellung der ersten 19 E-Busse ausgelöst – zwölf Solobusse und sieben Gelenkzüge. Die Auslieferung dieser Fahrzeuge ist für 2024 und 2025 vorgesehen. Damals betonte Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum, dass die Elektrifizierung des Nahverkehrs ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur klimaneutralen Stadt bis 2030 sei.
Sicher, komfortabel und nachhaltig
Für die Fahrgäste ändert sich mit der Einführung der neuen Busse wenig – im besten Sinne. „Ob MAN oder Daimler: Beide Fahrzeugtypen sind hochmodern ausgestattet und bieten den gleichen Komfort“, so Reincke. Zur Ausstattung zählen unter anderem Assistenzsysteme zur Fußgänger- und Totwinkelerkennung sowie ein automatischer Bremsassistent, der die Sicherheit im Straßenverkehr weiter erhöhen soll.
Auch am Betriebshof wird investiert: Geplant sind umfangreiche Maßnahmen zum Ausbau der Ladeinfrastruktur, darunter Photovoltaikanlagen auf den Dächern der sogenannten Bus-Ports. Der damit gewonnene Solarstrom soll direkt für den Betrieb der E-Busse genutzt werden – ein weiterer Schritt in Richtung Energieautarkie und Klimaschutz.
