Photovoltaik: Stadt beteiligt sich an Genossenschaft

Die Stadt wird sich mit 100.000 Euro daran beteiligen und in der Anlaufphase ein Mehrfachstimmrecht in der Generalversammlung erhalten.

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Pixabay

Braunschweig. Der Rat der Stadt hat in seiner Sitzung am Dienstag die Ausgestaltung einer Genossenschaft zur Förderung regenerativer Energien beschlossen. Dabei gab es zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen. Ziel ist der Ausbau von Photovoltaikanlagen auf städtischen und privaten Dächern der Löwenstadt. Die Stadt wird sich mit 100.000 Euro (200 Anteile à 500 Euro) an der Genossenschaft beteiligen und in der Anlaufphase ein Mehrfachstimmrecht in der Generalversammlung erhalten. Nach derzeitigem Stand kämen insgesamt
 48 Dachflächen städtischer Liegenschaften für das Geschäftsmodell infrage.



Die Stadt misst der Nutzung von Photovoltaikflächen aktuell und mit Blick auf die künftige Energieversorgung eine zentrale Bedeutung bei. Aktuell seien erst weniger als zwei Prozent dieses Potenzials in Braunschweig ausgeschöpft. Um den Ausbau regenerativer Energien massiv zu steigern, bedürfe es der Etablierung einer Genossenschaft, die gesamtgesellschaftlich getragen wird. Bereits am 13. Juli wurde mit einem Grundsatzbeschluss des Rates die Gründung einer Genossenschaft zur Projektierung und Umsetzung von Photovoltaikannlagen auf städtischen und nicht-städtischen Dächern auf den Weg gebracht. Das Kerngeschäft der Genossenschaft soll die Planung, Finanzierung, Errichtung, Erzeugung und Verteilung regenerativer Energien umfassen. Andere regenerative Energien seien in der Zukunft nicht ausgeschlossen werden.


Die Gebäudeeigentümer vermieten die Dachflächen an die Genossenschaft, die für den erzeugten Strom Einspeiseerlöse generiert und wiederum Stromleistungen anbietet. Der Vorteil der Genossenschaft sei das Netzwerk an Mitwirkenden, das eine Direktvermarktung des regional erzeugten Stroms ermöglichen soll. Sofern gewünscht könne der auf dem Dach der Immobilie erzeugte Strom auch in den Eigenverbrauch über die Anlage der Genossenschaft eingespeist werden.

Grüne, CDU und SPD begrüßen Gründung - AfD kritisch


"Wir wollen damit in erster Linie erreichen, dass in Braunschweig so viel Strom aus regenerativen Quellen gewonnen wird wie möglich. Die Genossenschaft soll dies durch ihre Tätigkeit beschleunigen und für den schnellen Ausbau von regenerativen Energien in Braunschweig sorgen. Perspektivisch sollen aus unserer Sicht alle dafür geeigneten Dächer in der Stadt dafür mit Photovoltaikanlagen ausgerüstet werden", so Detlef Kühn, umweltpolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion, welche die Gründung begrüßt, wie auch die Fraktionen der Grünen und der CDU.


Kritik kam von Stefan Wirtz (AfD), der die Anzahl und Lage der Flächen kritisiert. Ferner hielt er fest, dass der Einsatz von Photovoltaikanlagen nicht immer möglich sei. Zudem würde sich durch das Wetter, vor allem im Herbst und im Winter, der Einsatz dieser Anlagen nicht wirklich rentieren.


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