Terror statt Karneval: Hinweise kamen wohl von einem V-Mann ***aktualisiert***

von Robert Braumann




Braunschweig/Hannover. Am Vormittag berichtete Braunschweigs Polizeipräsident Michael Pientka im Innen- und Verfassungsschutzausschuss des Landtags über den aktuellen Ermittlungsstand. Die Sitzung war nicht öffentlich. Laut Medienberichten wurden keine Namen oder Quellen genannt, stattdessen wurden nur Andeutungen gemacht.

Die Ermittlungsbehörden halten sich mit Informationen weiter bedeckt. Joachim Grande sagte gegenüber BraunschweigHeute.de, dass die angekündigte Stellungnahme nun doch nicht mehr von der Braunschweiger Polizei veröffentlicht werden. Die Staatsanwaltschaft Hannover halte sich vor, ab jetzt die Öffentlichkeit zu informieren. Die Ermittlungen führt das niedersächsische Landeskriminalamt. Festnahmen und Durchsuchungen habe es bislang noch nicht gegeben. Im Anschluss an die Ausschusssitzung äußerte sich Innenminister Boris Pistorius (SPD) wie folgt zu der Absage des Karnevalsumzugs :"Hier hatten wir es nicht mit einer ausgesprochenen Drohung zu tun, sondern mit etwas, was auf ganz anderen Wegen bekannt geworden ist und wahrscheinlich auch ohne Absicht derjenigen, die etwas vor hatten."

Aktualisiert 16:09 Uhr –  Bachmann: "Absage des Schoduvel war alternativlos"


"Die Absage des Schoduvel in Braunschweig war alternativlos", erklärte Landtagsvizepräsident Klaus-Peter Bachmann (SPD) nach der Unterrichtung im Innenausschuss heute, Montag. "Unser Innenminister Boris Pistorius hat deutlich gemacht, dass die zuständigen Behörden nur so handeln konnten, wie sie gehandelt haben." Er betonte: "Als Landtagsvizepräsident aus Braunschweig und engagierter Karnevalist in der Mascheroder Karnevalgesellschaft wäre ich heute lieber beim Rosenmontag gewesen. Wichtiger war aber, über die Situation informiert zu werden, die dazu geführt hat, dass der Schoduvel abgesagt werden musste."Der Vorfall sei für alle, die sich für diesen Festtag monatelang vorbereitet hätten, bedauerlich. "Wäre von den Behörden nicht so beherzt reagiert worden und hätte es ein Attentat gegeben, der Schoduvel wäre auf Jahre hinaus nicht mehr denkbar gewesen", war sich Landtagsvizepräsident Klaus-Peter Bachmann sicher.

Aktualisiert 16:16 Uhr – Informant soll aus der Salafistenszene Braunschweig Wolfsburg kommen


Nach Informationen von Spiegel Online hat ein V-Mann des niedersächsischen Verfassungsschutzes vor dem Anschlag gewarnt. Laut dem Medienbericht soll er seit Jahren als Informant arbeiten und besonders zuverlässig sein. Er stammt aus der Salafistenszene Wolfsburg-Braunschweig.

Spiegel Online berichtet weiter: "In Sicherheitskreisen heißt es, der Mann habe mitgeteilt, dass beim Karnevalsumzug auf dem Altstadtmarkt von 13 Uhr an mit einem Anschlag zu rechnen sei. Der Umzug hätte eigentlich um 12.20 Uhr beginnen sollen. Namen möglicher Täter oder eine Vorgehensweise nannte der Informant demnach nicht."



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