Raulfs besucht Abwasserverband Braunschweig


Symbolfoto: Pixabay
Symbolfoto: Pixabay | Foto: pixabay

Braunschweig. In der letzten Woche besuchte der SPD-Landtagsabgeordnete Philipp Raulfs den Abwasserverband Braunschweig, welcher das Abwasser der Stadt Braunschweig und auch einiger Gemeinden im Landkreis Gifhorn reinigt. Dies berichtet das Büro von Philipp Raulfs in einer Pressemitteilung.


Die hochmoderne Anlage Steinhof reinige das Wasser von bis zu 350 000 Menschen. Der Abwasserverband betreibe ein in Deutschland einzigartiges Modell, welches Abwasser aus der Stadt und Bioenergie vom Land in einen Energiekreislauf zusammenführe. Das sogenannte „Braunschweiger Modell“ umfasse die Reinigung des nährstoffreichen Abwassers, welches dann durch Landwirte zur Bewässerung ihrer Felder genutzt werde. Dadurch würden Nahrungsmittel und auch Energiepflanzen entstehen. Letztere werden in einem weiteren Schritt in der vom Verband betriebenen Biogasanlage in Hillerse zu Strom und Wärme weiterverwertet. Damit leiste der Verband einen wichtigen Beitrag für erneuerbare Energien.

Kommende Herausforderungen


Gemeinsam mit Mitgliedern des Vorstands und der Geschäftsführung hätten Wolfgang Sehrt, Verbandsvorsteher, und Raulfs die kommenden Herausforderungen besprochen. Zurzeit werde ein Großteil des Klärschlamms für die Düngung genutzt, da er frei von Schadstoffen sei. Jedoch werde diese Wiederverwendung durch eine neue Klärschlammverordnung, die im Jahr 2029 vollends in Kraft treten wird, schwieriger. In der Verordnung wird eine stärkere Rückgewinnung von Phosphor vorgeschrieben, welche jedoch einen größeren ökologischen Fußabdruck habe, als die aktuelle Nutzung als Dünger, bei der der gesamte im Schlamm enthaltene Phosphor genutzt werde. Durch die eingeschränkte Stickstoffdüngung könnten die Pflanzen auf den sandigen Böden der Region nicht genug Wurzelwerk und Blattmasse bilden. So könne es zu Winderosionen und Nährstoffverlagerungen in das Grundwasser kommen.

Verbraucher sensibilisieren


„Obwohl die Zielsetzung der neuen Vorgaben die Richtige ist, nämlich zu hohe Rückstände im Dünger zu vermeiden, sind hier lokale Gegebenheiten von Bundesebene nicht korrekt bedacht worden“ kommentiert Raulfs. „Ebenso darf man die Landwirte nicht für ihren Beitrag zur Nachhaltigkeit angreifen. Die geforderte Reinigungsmethode ist nach aktuellem Stand deutlich energieaufwendiger. Hier müssen die Lösungen mit den Landwirten gemeinsam optimiert werden!“ Auch andere Hindernisse würden die tägliche Arbeit komplexer machen: Mikroplastik im Abwasser könne noch nicht effektiv gefiltert werden. Ebenso müssten die Wasserverbraucher für den verantwortungsvollen Umgang stetig weiter sensibilisiert werden und gerade in Dürrezeiten den Wasserverbrauch zurückschrauben.


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