Schulpflicht und Quarantäne - Linke beantragen kostenloses WLAN in Flüchtlingsunterkünften

Das "Homeschooling" schulpflichtiger geflüchteter Kinder scheitere häufig am mangelnden Internetzugang in den Flüchtlingsunterkünften, argumentiert die Fraktion.

In den Flüchtlingsunterkünften fehlt ein Internetzugang. Hier die Landesaufnahmebehörde in Kralenriede.
In den Flüchtlingsunterkünften fehlt ein Internetzugang. Hier die Landesaufnahmebehörde in Kralenriede. | Foto: Sina Rühland

Braunschweig. Die Coronazahlen steigen wieder kontinuierlich an und auch in Braunschweig komme es zu immer mehr Fällen an Schulen, was zu Quarantänemaßnahmen führt. Um dann am digitalen Unterricht teilnehmen zu können, benötigen die schulpflichtigen Kinder aus Flüchtlingsfamilien einen Internetzugang. Deshalb habe die Linke im Rat der Stadt Braunschweig nun beantragt, dass in den dezentralen Flüchtlingsunterkünften ein kostenfreier WLAN-Zugang eingerichtet wird, wie aus einer Pressemitteilung der Fraktion hervorgeht.


„Im Frühjahr wurde schlagartig deutlich, wie schlecht wir auf pandemiebedingte Schulschließungen vorbereitet waren“, erinnert sich Anke Schneider, integrationspolitische Sprecherin der Linksfraktion. „Es fehlten die notwendigen mobilen Endgeräte, vielerorts auch stabile Internetanschlüsse, um digitalen Unterricht durchzuführen.“ Über den Sommer sei intensiv gearbeitet worden, sodass viele Schüler und Schülerinnen nun die benötigten Geräte über die Schulen erhalten hätten, so Schneider weiter. Doch das alleine reiche nicht aus.

Unterbringung von Geflüchteten Aufgabe der Stadt


„Auch Kinder und Jugendliche aus Flüchtlingsfamilien haben nun die mobilen Endgeräte von den Schulen, aber ein kostenfreier WLAN-Zugang in den dezentralen Flüchtlingsunterkünften fehlt noch immer“, zeigt die Linkenpolitikerin das Problem auf. „Und da die Unterbringung von Geflüchteten und Wohnungslosen eine Pflichtaufgabe der Stadt ist, sind wir natürlich auch für die entsprechende Infrastruktur zuständig.“

Zum Haushalt 2020 hatte der Rat der Stadt beschlossen, dass die Wohnungslosenunterkünfte „An der Horst“, „Sophienstraße“ und „Bertramstraße“ mit kostenlosem WLAN ausgestattet werden sollen. „Nun ist es an der Zeit, das auch bei den Geflüchteten umzusetzen, weshalb wir einen entsprechenden Antrag gestellt haben“, schließt Schneider.


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