Schwerer Unfall – 120 Personen aus Zug evakuiert




Braunschweig/Peine. Mit dem Stichwort VU3S (Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person im Schienenbereich) wurden die Kameradinnen und Kameraden des Feuerwehrschwerpunktes Vechelde-Wahle zusammen mit dem Löschzug Bettmar/Liedingen, einem Rettungswagen der Rettungswache Vechelde (ASB Peine), dem Notarzteinsatzfahrzeug aus Peine, dem Organisatorischen Leiter Rettungsdient, der Leitenden Notärztin und Einheiten der Polizei von der Integrierten Regionalleitstelle Braunschweig/Peine/Wolfenbüttel alarmiert.

Laut einer ersten Einweisung der Einsatzkräfte durch die Leitstelle in Braunschweig, wurde durch die Notfallleitstelle der Bahn ein Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person auf dem Bahnübergang zwischen Vechelde und Sierße gemeldet. Da dieser Bahnübergang seit der Eröffnung der Vechelder Umgehungsstraße nicht mehr existiert, wurde der Bahnübergang Sierße/Wahle angefahren. Der Rettungswagen der Rettungswache Vechelde fuhr zuerst den alten Bahnübergang Vechelde an. Dort konnte jedoch kein Unfall festgestellt werden, daher wurde auch vom Rettungswagen der Bahnübergang Sierße/Wahle angefahren. Die Einheiten des Feuerwehrschwerpunktes Vechelde-Wahle, sowie der Rettungswagen, passierten auf der Anfahrt den ehemaligen Bahnübergang Vechelde/Sierße. Auch dort war keine Unfallstelle ersichtlich. Die Ortsfeuerwehr Bettmar traf als erste Einheit am Bahnübergang Sierße/Wahle ein und konnte ebenfalls keinen Unfall feststellen, jedoch wurde ein stehender Zug in Richtung Woltorf gesichtet. Es wurde daraufhin von allen alarmierten Kräften der Bahnübergang Sierße/Woltorf angefahren. Bereits beim Eintreffen der ersten Einheiten war auf Sicht die Unfallstelle erkennbar.

Schwerer Zusammenprall


Ein PKW lag ca. 50 m vom Bahnübergang entfernt, stark deformiert/zerstört, auf dem Dach in einem Graben. Trümmerteile waren im gesamten Gleisbereich sichtbar. Fahrzeuginsassen waren jedoch nicht sichtbar/aufzufinden. Ein Personenzug stand ca. 600 m vom Bahnübergang entfernt. Folgende Maßnahmen wurden von Einsatzleiter (Gemeindebrandmeister) Peter Splitt eingeleitet: Die First Responder Gruppe der Ortsfeuerwehr Liedingen wurde zur Erkundung direkt am Personenzug eingesetzt. Im Zug wurde durch den erfolgten Zusammenstoß und der daraufhin eingeleiteten Notbremsung jedoch keine Person verletzt.Die Einsatzstelle wurde unter anderem mit der Drehleiter weiträumig ausgeleuchtet. Da nicht sicher war ob sich der Fahrzeugführer eventuell unter dem Fahrzeug befindet, wurde durch die Besatzung des Rüstwagens der Mehrzweckzug am Fahrzeug und am Schienenkörper angeschlagen und das Fahrzeug aufgerichtet. Auch unter dem Fahrzeug konnte keine Person gefunden werden. Die Ortsfeuerwehr Bettmar und freie Einsatzkräfte wurden mit der Suche in der näheren Umgebung beauftragt.

Verletzte Person 400 Meter entfernt


Es konnte bereits nach kurzer Zeit ca. 400 m von der Unfallstelle in Richtung Woltorf entfernt eine verletzte Person gefunden werden. Diese wurde an den Rettungsdienst übergeben und nach einer Erstversorgung in ein Krankenhaus verbracht. Da die Lok beim Zusammenstoß so stark beschädigt wurde, dass eine Weiterfahrt nicht möglich war, wurde ein Bus zum Transport der Bahnreisenden angefordert. Da der Bus den Punkt an dem der Zug zum Stehen gekommen ist nicht direkt anfahren konnte, mussten die ca. 120 Fahrgäste die ca. 600 m zum Bahnübergang zu Fuß im Gleisbett zurück legen.



Beim Aussteigen und beim Fußmarsch zum Bus wurden Sie von mehreren Feuerwehrmitgliedern mit Beleuchtungsgeräten unterstützt bzw. begleitet. Mehrere Damen mit hohen Schuhen, schwere Koffer und Taschen sowie ein Kinderwagen wurden mit Feuerwehrfahrzeugen zum Bahnübergang gebracht. Dort warteten bereits warme und kalte Getränke sowie Kekse, bereitgestellt durch die Verpflegungsgruppe Köchingen/Vechelade, auf die Reisenden. In Absprache mit der Bundespolizei verblieb das Unfallfahrzeug im Graben neben den Gleisen und wird im Laufe des Tages durch einen Abschleppdienst geborgen. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr unterstützten bei den Aufräumarbeiten im Gleisbett. Die Leitstelle in Braunschweig gab um 23.48 Uhr Alarm, der Einsatz endete gegen 3.00 Uhr

Viele vor Ort


Eingesetzte Kräfte, Deutsche Bahn AG Technik, Notfallmanager der DB, Peter Splitt (Gemeindebrandmeister/Einsatzleiter), Polizei Vechelde, Bundespolizei, Rettungswagen aus der Feuer und Rettungswache Vechelde, Notarzt aus Peine, Organisatorischer Leiter Rettungsdienst, Leitende Notärztin, Schwerpunktfeuerwehr Vechelde-Wahle, Löschzug Bettmar-Liedingen, Verpflegungsgruppe Köchingen-Vechelade.


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