Braunschweig. Auch in den drei Wahlkreisen des Braunschweiger Stadtgebietes haben die Direktkandidaten der SPD die Nase vorn. Besonders groß war die Freude bei Annette Schütze. Sie trat für das scheidende SPD-Urgestein Klaus-Peter Bachmann im Wahlkreis Braunschweig-Süd an und bekam aus dem Stand 44,1 Prozent der Stimmen.
Schütze, die in der Kommunalpolitik zwar viel Erfahrung als Ratsfrau hat, war am Wahlsonntag so nervös, dass sie es vorzog, die ersten offiziellen Prognosen gemeinsam mit ihrem Mann zu Hause in Völkenrode abzuwarten. Während sich die Braunschweiger Genossen bereits ab dem späten Nachmittag im Volksfreund-Haus im Magniviertel versammelt hatten, stieß Annette Schütze erst zum Abend zur öffentlichen Direktkandidaten-Runde im Braunschweiger Rathaus dazu.
„Ich bin unglaublich erleichtert und unglaublich dankbar.”
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Als Bezirksbürgermeister in Rüningen hatte sich Oliver Schatta von der CDU mehr Zuspruch erhofft. Dennoch nahm er seine deutliche Niederlage sehr gefasst auf.
„Man muss das Ergebnis so nehmen wie es kommt.”
Am Ende durfte Schatta dann aber doch jubeln. Auch er schafft über seinen Listenplatz 24 den Sprung in den Niedersächsischen Landtag.
Oliver Schatta (CDU) freut sich gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Monique Heinecke über seinen Einzug in den neuen Landtag. Foto:
Für den Braunschweiger SPD-Chef Dr. Christos Pantazis war es ein ganz besonderer Abend. Nicht nur, dass in Braunschweig sämtliche Direktmandate an seine Partei gingen. Durch den Erfolg im gesamten Braunschweiger Land wächst nun auch die Größe der sogenannten „Braunschweiger Gruppe” im Landtag und erhält somit größeren Einfluss in Hannover. Zudem plädiert er für eine „Ampel-Koalition” aus SPD, Grünen und FDP im Land.
„Ich wünsche, dass sich die FDP öffnet und sich bewegt.”
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Während die SPD im Jasper-Saal die Sektkorken knallen ließ, wollten im Braunschweiger CDU-Haus am Gieselerwall den Mitgliedern und Gästen die Hot-Dogs nicht so recht schmecken. Die Stimmung bei den Christdemokraten ist nach der Wahlpleite eher gedämpft.
„Es ist ein bisschen traurig, weil es wohl eine Stimmungssache ist.”
Besonders stark schnitt im Wahlkreis Braunschweig-West Christoph Bratmann ab. Allerdings hatte der gestandene Landtagsabgeordnete mit Michael Berger von der CDU auch einen Neuling als Herausforderer, der bislang in der Stadt politisch eher unauffällig war.
„Es gab keine wirkliche Wechselstimmung”
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Michael Berger machte aus seiner Enttäuschung keinen Hehl, sah allerdings immerhin ein CDU-Ziel erreicht: Eine mögliche Koalition aus Rot-Rot-Grüne konnte verhindert werden.
„Unser Minimalziel haben wir erreicht.”
Neben den SPD-Kandidaten Annette Schütze, Dr. Christos Pantazis, Christoph Bratmann sowie Oliver Schatta von der CDU schafften es auch zwei weitere Braunschweiger über ihre Listenplätze in den neuen Landtag: Susanne Schütz von der FDP und Stefan Wirtz von der AfD. Die Liberale Schütz wollte sich jedoch keinesfalls frühzeitig gratulieren lassen. Das bringe Unglück sagte sie.
„Ich hätte mir ein besseres Gesamtergebnis gewünscht.”
Der Fraktionschef der AfD im Rat der Stadt, Stefan Wirtz, will seinen Einzug in den Landtag auch als grundsätzliche Stärkung Braunschweigs in Hannover verstanden wissen.
„Ich bin eine Stimme mehr für Braunschweig.”
Als bisherige Mandatsträger, die erneut kandidiert hatten, werden Wissenschaftsministern Gabriele Heinen-Kljajic und Gerald Heere von Bündnis 90 / Die Grünen nicht mehr im Landtag vertreten sein.
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