Sprachenvielfalt auf braunschweig.de: FDP regt Übersetzungsprojekt an

Mit der Übersetzung relevanter Inhalte der städtischen Internetseite in weitere Sprachen, solle Wertschätzung gegenüber ausländischen Gästen ausgedrückt werden.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Pixabay

Braunschweig. Die FDP schlägt vor, relevante Teile des Online-Angebots auf braunschweig.de in weiteren Sprachen zur Verfügung zu stellen. Das geht aus einer Pressemitteilung der FDP-Fraktion im Rat der Stadt hervor. Menschen, die des Deutschen und des Englischen nicht ausreichend mächtig sind, blieben Informationen über die Stadt verwehrt. Für das Übersetzen solle die Stadt nach Möglichkeit die Kenntnisse ihrer Mitarbeiter.



"Es wäre ein Zeichen von Wertschätzung gegenüber internationalen Gästen in unserer Stadt, aber auch gegenüber den städtischen Mitarbeitern", erläutert Anikó Merten, FDP-Mitglied im Ausschuss für Integration und Vielfalt. Die Verwaltung soll prüfen, ob Mitarbeiter mit entsprechenden Fremdsprachenkenntnissen für ein internes Übersetzungsprojekt von ihrer eigentlichen Tätigkeit zeitweise freigestellt werden können. "Damit würden ihre Fähigkeiten außerhalb des erlernten Berufs sichtbar – das macht stolz und steigert die Identifikation mit dem Arbeitgeber.“ Die Stadt könne von der Vielfalt direkt profitieren.

Grüne benötigen noch Informationen


Auch Kooperationen mit Hochschulen könnte sich die FDP vorstellen. "Wenn all das nicht möglich ist, soll die Stadt externe Dienstleister beauftragen. Schöner wäre es aber, wenn die Ressourcen genutzt würden, die in der Stadt ohnehin zu finden sind", sagt Merten. Ungeahnte Aktualität habe der Antrag nun durch den Krieg in der Ukraine und die damit verbundene Ankunft von Vertriebenen bekommen. "Zumindest die für Geflüchtete wichtigen Abschnitte zügig auf Ukrainisch zu übersetzen, wäre ein Gewinn auch für die vielen ehrenamtlichen Helfer", sagt Merten.


In der gestrigen Sitzung des Integrationsausschusses wurde der Antrag vorerst auf den nächsten Gremienlauf vertagt, weil die Grünen noch Informationen von der Verwaltung brauchen und die SPD auch noch Beratungsbedarf habe, wie Christina Balder von der Fraktionsgeschäftsführung der FDP-Fraktion auf Nachfrage von regionalHeute.de mitteilt. "Es waren sich grundsätzlich alle einig, dass man das Thema angehen sollte. Die Grünen haben sich aber eine Stellungnahme der Verwaltung gewünscht, was da schon geplant ist, weil es theoretisch dafür Mittel gibt", so Balder. Die CDU und die SPD würden das Thema gut finden, letztere möchte aber keine Mitarbeiter nutzen, sondern Studenten.


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