St. Vinzenz schließt: Pantazis zeigt sich entsetzt


Christos Pantazis. Foto: Archiv/ Balder
Christos Pantazis. Foto: Archiv/ Balder | Foto: C. Balder

Braunschweig. Dr. Christos Pantazis, SPD, MdL reagiert mit Entsetzen auf die am heutigen Mittwoch, 30. November bekanntgewordene Mitteilung des St. Vinzenz-Krankenhauses, bereits am 31. Dezember diesen Jahres das Klinikum schließen zu wollen.


„Dass ein christlicher Träger einen Monat vor Weihnachten bekanntgibt, ein Krankenhaus schließen zu wollen, ist ein schlicht unwürdiges Verhalten gegenüber seiner Belegschaft, die damit vor vollendete Tatsachen gestellt wird. Das politische Vorgehen des Trägers, der Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul in Hildesheim, wirft dazu einige Fragen auf.“

Zum Hintergrund erklärte er: "Im August dieses Jahres hatte die rot-grüne Landesregierung 14 Millionen Euro Fördermittel für das St. Vinzenz-Klinikum bewilligt. Mit ihnen sollte der defizitäre Standort die Möglichkeit erhalten, seinen Schwerpunkt zu einem „Haus der Lunge“ umzubauen, um sich neu auszurichten zu können. Umso überraschender kommt jetzt die angekündigte Schließung. Es stellt sich schon die Frage, ob die Geschäftsführung hier mit offenen Karten gespielt hat und überhaupt ernsthaft das Bestreben bestand, den Standort in ein ‚Haus der Lunge‘ umzuwandeln und ihm eine neue Chance zu geben", übt Pantazis, der Mitglied des Niedersächsischen Sozialausschusses ist, scharfe Kritik. "Insbesondere die Art und Weise, wie jetzt im Hauruckverfahren die Schließung durchgesetzt wird, kommt dem Verhalten einer Heuschrecke gleich – schließlich gab es Angebote des Klinikums Braunschweig und des Marienstifts, Lösungen zu finden. Diese wurden jedoch ausgeschlagen." Aus Pantazis‘ Sicht sei klar, dass die Auszahlung der 14 Millionen Euro nun höchst fraglich ist: "Diese sind bis zum 7. Dezember, wenn der Niedersächsische Krankenhausplanungsausschuss tagen wird, zurückgestellt. Ich werde nach dem jetzt gezeigten Verhalten des St. Vinzenz-Trägers mein politisches Votum aber natürlich stark überdenken", betont Pantazis. Eine Überführung der Fördergelder in einen anderen Standort unter Trägerschaft der Kongregation, wie beispielsweise in Salzgitter, erfülle nicht die Voraussetzungen, zu denen seinerzeit die Fördermittel bewilligt wurden.

Besonders bitter stößt Pantazis der Umgang mit der Belegschaft des St. Vinzenz-Krankenhauses auf: "Der Träger ist seiner sozialen Verantwortung nicht ansatzweise gerecht geworden. Ich zeige meine volle Solidarität mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern um Dr. Urte Sommerwerck, die zum Spielball höherer Interessen geworden sind." Gespräche mit Verdi zum weiteren Vorgehen laufen.

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