"Stadt muss den Turbo einschalten" - CDU fordert mehr Corona-Schutz für Schüler

Neben neuen Lüftungsanlagen soll die Stadt auch auf Infektionsampeln setzen. Entsprechende Anträge habe man eingereicht.

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Symbolbild | Foto: pixabay

Braunschweig. Keine Zeit gibt es aus Sicht der CDU-Ratsfraktion zu verlieren, wenn es um die Sicherheit von Braunschweigs Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften geht. „Nachdem das Land aktuell eine Zuwendungsrichtlinie zum infektionsschutzgerechten Lüften an Schulen auf den Weg gebracht hat, muss die Stadt jetzt den Turbo einschalten und schnell reagieren, um nicht im Vergleich zu anderen Kommunen ins Hintertreffen zu geraten“, sagt Thorsten Köster, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Rat der Stadt und des Bauausschusses in einer Pressemitteilung.


Im Juli habe die Verwaltung auch auf Druck der CDU angekündigt, für schlecht zu belüftende Klassenräume eine Lüftungsanlage nach dem so genannten Göttinger Modell anzuschaffen. „Wir müssen nach den Sommerferien zügig sicheren Präsenzunterricht ermöglichen. Priorität hat der Schutz für Schulkinder unter zwölf Jahren, aber es muss auch für alle anderen stufenweise ohne unnötige Pausen vorangehen“, meint Thorsten Köster. Einen entsprechenden Antrag wird die CDU-Ratsfraktion sowohl im nächsten Bau- als auch im nächsten Schulausschuss stellen.

Infektionsampel für jeden Klassenraum


Weil nicht alle Schulräume mit neuen Lüftungsanlagen ausgestattet werden können, fordert Antje Keller, schulpolitische Sprecherin der CDU-Ratsfraktion, dass jeder Klassenraum mit einer Infektionsampel ausgestattet werden soll, damit Lehrerinnen und Lehrer stets einen Überblick über die Luftqualität erhalten und entsprechend reagieren können. „Dazu gibt es bereits ein Pilotprojekt unserer Technischen Universität in Wolfenbüttel. Wenn die Ergebnisse – wie erwartet – gut sind, ist das eine Möglichkeit, die Gefahren von Corona-Infektionen in Braunschweigs Schulen zu minimieren“, erläutert Antje Keller. Die Infektionsampeln sind unter anderem Teil des umfassenden CDU-Antrags und deshalb wichtig. Denn es besteht die Gefahr, dass durch den Einbau von Lüftungsanlagen eine trügerische Sicherheit vermittelt wird und die Infektionszahlen an Schulen steigen. Dies gilt es nach Ansicht der CDU-Fraktion unbedingt zu verhindern.

Die CDU-Fraktion sieht sich damit an der Seite des Stadtelternrates. Dieser hatte in der vergangenen Woche die von der Verwaltung angekündigten Maßnahmen mit deutlichen Worten als nicht ausreichend kritisiert. Nach den Richtlinien des Landes kann die Stadt Braunschweig insgesamt rund 590.000 Euro für die Sicherheit in Klassenräumen erhalten. Die Fördersumme setzt sich aus knapp 475.000 Euro für Allgemeinbildende Schulen und etwa 115.000 Euro für die Berufsbildenden Schulen zusammen und kann auch für Infektionsampeln verwendet werden. „Wir haben bereits in der jüngsten Bauausschuss-Sitzung erklärt, dass uns die angedachten Maßnahmen der Stadt bei weitem nicht ausreichen. Deswegen sind wir froh über die Fördermittel des Landes. Jetzt ist die Stadtverwaltung am Zug. Wir erwarten, dass die Fördermittel in voller Höhe für die Gesundheit von Braunschweigs Schülerinnen und Schüler abgerufen werden“, sagt Thorsten Köster.

Spenden bislang untersagt


Die Stadt will Hochleistungslüfter anschaffen, die einen steuerbaren Luftaustausch gewährleisten (Göttinger Modell). Derartige Geräte waren bereits in zwei Räumen der Grundschule Bebelhof/Förderschule Hans-Würtz installiert worden. Die Testergebnisse waren positiv. Ursprünglich hatte die Stadt 200 Lüfter vorgesehen, jetzt kann bedarfsgerecht für den Einbau von entsprechenden Lüftungsanlagen gesorgt werden. Nach den Erfahrungen der aktuellen Pandemie steht für die CDU-Ratsfraktion fest, dass bei Neubauten und grundlegenden Umbauten künftig grundsätzlich eine Lüftungsanlage je Klasse vorgesehen sein muss. Um aktuell eine schnelle Umsetzung an Braunschweigs Schulen realisieren zu können, sollte Schulen darüber hinaus erlaubt werden, Lüftungsanlagen als Spende annehmen zu dürfen. Das hat die Schulverwaltung bislang strikt untersagt.


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