Coronavirus: Ministerium beschließt weitere Maßnahmen

Alle Veranstaltungen sollen auf den Prüfstand gestellt werden. Auch gibt es klare Quarantäne-Vorgaben für Schülerinnen und Schüler aus Risikogebieten.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Rudolf Karliczek

Region. Die Koordinierungsgruppe der Landesregierung zur Bekämpfung des Corona-Virus hat am heutigen Montag eine detaillierte Analyse der Lage in Niedersachsen vorgenommen und konkrete Maßnahmen beschlossen, um auf das aktuelle Infektionsgeschehen zu reagieren. Dies teilt das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung in einer Pressemitteilung mit.


Gesundheitsministerin Dr. Carola Reimann kündigt an: „Angesichts der dynamischen Entwicklung in Italien, Frankreich und steigenden Fallzahlen in Deutschland werden wir die Landkreise und kreisfreien Städte anweisen, alle Veranstaltungen auf ihrem Gebiet auf den Prüfstand zu stellen und kritisch zu hinterfragen, ob sie angesichts der derzeitigen Lage stattfinden können."

Kriterium für eine Absage sei dabei nicht nur die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer: „Insbesondere Großveranstaltungen mit einem überregionalen Einzugsgebiet und Veranstaltungen bei denen eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass Menschen aus den vom RKI definierten Risikogebieten oder aus Regionen kommen, die viele Covid-19 Fälle aufweisen, sollten von den Behörden vor Ort im Zweifel abgesagt werden." Dazu würden beispielsweise auch hochklassige Fußballspiele zählen, die derzeit besser ohne Stadionpublikum stattfinden sollten, ebenso wie Konzerte von internationalen Interpretinnen und Interpreten mit großen Fangemeinden, so Ministerin Reimann.

Schüler unter Quarantäne stellen



Auch für Schülerinnen und Schüler, die von Reisen in Risikogebiete zurückkehren, mache das Land klare Vorgaben: „Wir weisen die Gesundheitsämter an, diese Kinder und Jugendlichen nach ihrer Rückkehr vorsorglich zwei Wochen unter Quarantäne zu stellen, um den Schulbetrieb nicht zu gefährden und eine weitere Ausbreitung des Virus in Niedersachsen zu verhindern", so Gesundheitsministerin Reimann.

Dazu Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne: „Diese Entscheidung begrüße ich sehr, denn sie stärkt die Schulleitung in ihrer Handlungssicherheit. Es ist klar, welche Maßnahmen durch die Gesundheitsämter durchgeführt werden und das erleichtert auch den Schulleitungen ihre Arbeit, insbesondere die Kommunikation mit den Elternhäusern. Es ist wichtig, dass die Gesundheitsämter die Schulen weiterhin so gut unterstützen und beraten wie zuletzt, denn die weitere Entwicklung des Infektionsgeschehens von Corona ist von einer hohen Dynamik gekennzeichnet und kann nicht vorhergesagt werden. Wir haben hohes Vertrauen in die Kompetenz der Gesundheitsämter und unterstützen die Schulleitungen bei ihren herausfordernden Aufgaben."

Darüber hinaus beobachte die Landesregierung die Situation in Niedersachsen fortlaufend und bewerte sie kontinuierlich neu, so Gesundheitsministerin Reimann: „Wir halten uns für die kommende Zeit selbstverständlich weitergehende Optionen offen, sollte sich das Infektionsgeschehen auch in Niedersachsen verschärfen. Ich bitte die Menschen dabei um Verständnis für die Maßnahmen der Behörden. Uns allen sind die Auswirkungen auf das öffentliche Leben schmerzlich bewusst, aber der Schutz der Gesundheit aller geht vor."


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