Das Rathaus wird barrierefreier - Umbaumaßnahmen nötig

Eine Behinderten-Toilette erfüllt nicht mehr die gesetzlichen Normen. Auch an der Rampe im Obergeschoss wird gebaut.

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Dieter Kömpel vom SOVD und Lutz Tabert vom Beirat für Menschen mit Behinderung vor dem Rathaus.
Dieter Kömpel vom SOVD und Lutz Tabert vom Beirat für Menschen mit Behinderung vor dem Rathaus. | Foto: Rudolf Karliczek

Salzgitter-Lebenstedt. Im Rathaus in Lebenstedt wird die Barrierefreiheit verbessert. Ein Behinderten-WC im Erdgeschoss wird komplett umgebaut und die Rampe im Obergeschoss des Atriums wird ertüchtigt. Das bestätigt die Stadt Salzgitter auf Anfrage.



Anlass der Anfrage war ein Selbstversuch von Lutz Tabert vom Beirat für Menschen mit Behinderung. An Lutz Tabert sei eine Beschwerde herangetragen worden, dass ein Rollstuhlfahrer im Rathaus nicht auf das WC gelassen worden sei. Dies konnte in seinem Fall aber nicht bestätigt werden. Gemeinsam mit Dieter Kömpel vom SOVD habe er die Probe aufs Exempel gemacht und sei sehr zuvorkommend behandelt und herzlich aufgenommen worden. "Wir wurden reingelassen und zur Toilette im 9. Stock geführt. Das WC ist relativ neu und sauber und mit allem ausgestattet, was man braucht als Rollstuhlfahrer", berichtet Lutz Tabert. Es habe wirklich nichts zu beanstanden gegeben.

Zwei Räume werden zusammengelegt


Doch was ist mit der Behinderten-Toilette im Erdgeschoss des Atriums? Diese muss tatsächlich komplett umgebaut werden, berichtet die Stadt auf Anfrage. Dieses Behinderten-WC entspreche nicht den Anforderungen der DIN 18040 zur Barrierefreiheit, erläutert Pressesprecherin Simone Kessner. Daher soll es modernisiert und rollstuhlgerecht gemäß den geltenden DIN-Normen eingerichtet werden. "Dazu ist es erforderlich, die Raumgröße zu verändern. Ermöglicht wird dies durch die Zusammenlegung zweier Räume. Dadurch werden die erforderlichen Bewegungsflächen vor allen Objekten eingehalten und die am WC-Becken erforderlichen beidseitigen Bewegungsflächen zum Umsteigen zur Verfügung gestellt", so Kessner. Die Arbeiten würden im Sommer ausgeführt, die Fertigstellung ist für Ende August 2022 vorgesehen. Die Kosten betragen zirka 50.000 Euro.

Außerdem werden aktuell Ertüchtigungsarbeiten an der bestehenden Rampe im Obergeschoss des Atriums durchgeführt. "Die Verkehrssicherheit und die Tragfähigkeit werden erhöht und tragen somit der technischen Entwicklungen, auch im Bereich von elektrischen Rollstühlen, Rechnung", erklärt Simone Kessner den Hintergrund. Weiterhin werde das beidseitige Geländer den aktuellen Anforderungen angepasst. Die Fertigstellung ist für Ende Mai vorgesehen. Die Kosten betragen hier zirka 30.000 Euro.


"Inklusion ernst nehmen"


Die aktuellen Umbaumaßnahmen betreffen bauliche Optimierungen im Sinne der Barrierefreiheit im Rathaus. "Wenn Inklusion ernst genommen werden und Teilhabe am öffentlichen Leben für alle möglich sein soll, müssen Orte, Räume oder Kommunikationsmittel barrierefrei sein", so Kessner abschließend.


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