Der "Hagentraum" lebt weiter und ist noch größer geworden

Die Braunschweiger Architektin Andrea Renz hat auf die Einwände der Stadt reagiert und eine öffentliche Nutzung in ihre Pläne für die ehemalige Markthalle im Großen Hof integriert. Dadurch würde auch die gegenüberliegende Fläche miteinbezogen werden.

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Vorne das Dach des geplanten Parkhauses, hinten die Veranstaltungshalle mit der Kita auf dem Dach.
Vorne das Dach des geplanten Parkhauses, hinten die Veranstaltungshalle mit der Kita auf dem Dach. | Foto: AK Bauplanungsbüro

Braunschweig. Im Oktober sorgte die Braunschweiger Architektin Andrea Renz mit ihrem "Hagentraum" für Aufsehen. Dieser sah vor, die heute als Parkplatz genutzte alte Markthalle im Großen Hof zu überdachen und darauf kleine Wohneinheiten mit viel Grün zu platzieren. Seitens der Stadt gab es eine Absage, da man für den gesamten Bereich samt der nicht mehr sanierungsfähigen Helene-Engel-Brecht- und Kielhorn-Schule eine Neugestaltung plane. Nun hat Andrea Renz mit ihrem AK Bauplanungsbüro darauf reagiert und der Stadt neue und erweiterte Pläne vorgelegt.



Diese sehen jetzt vor, dass auf dem Dach der heutigen Markthalle neben den kleinen Häuschen auch eine Kita und die Musik- und Kunstschule angesiedelt werden, ein Multifunktionssaal für Theater und Konzerte könnte darunter Platz finden. Auf der benachbarten Fläche, die heute ebenfalls als bewirtschafteter Parkplatz genutzt wird, sieht die neue Planung der Architektin ein Parkhaus ebenfalls mit sogenannten Modesthäusern obendrauf vor.

Eine Rampe für Fußgänger und Radfahrer führt auf das Dach der Halle. Rechts das Parkhaus.
Eine Rampe für Fußgänger und Radfahrer führt auf das Dach der Halle. Rechts das Parkhaus. Foto: AK Bauplanungsbüro



Mit ihren neuen Plänen reagiert Andrea Renz auf den Einwand der Stadt, den städtischen Bereich einer intensiveren öffentlichen Nutzung durch zum Beispiel Musikschule, Kita und Veranstaltungssaal zur Verfügung stellen zu wollen. "So kann die von mir gewünschte Symbiose entstehen, die das Kunstwerk Graffitimauern der alten Markthalle rettet und das Teilen einer städtischen Nutzung mit einer neuartigen Wohnbebauungsform integriert", heißt es in dem Schreiben der Architektin an die Stadt Braunschweig, das unserer Redaktion vorliegt. Selbstverständlich seien diese Nutzungsformen auch mit vielen anderen Anforderungen und Ideen kompatibel und austauschbar.


Eindrücke vom erneuerten "Hagentraum" von Architektin Andrea Renz:


Video: AK Bauplanungsbüro

Interessentengruppe trifft sich


Es gebe bereits Ideen zur rechtlichen Machbarkeit. Auch in Sachen Finanzierung sei man einen Schritt weiter. Die Idee eines „grünen Fonds“, einer nachhaltigen Geldanlageform für Anleger, sei an eine Braunschweiger Bank gerichtet worden und auf offene Ohren und positives Feedback gestoßen, so Renz. Es gebe bereits sehr viele Interessenten für diese Idee des anderen Wohnens. Am 13. Februar finde das erste digitale Treffen der Interessentengruppe statt. In Frage kommen hier auch andere Objekte wie Parkhäuser, Supermarktdächer oder Garagenhöfe. Bislang warte man aber noch immer auf Angebote.

Schulen doch sanieren?


Die beiden von der Stadt als nicht mehr sanierungsfähig eingestuften Schulen möchte die Architektin noch nicht aufgeben. "Wir sind ein Büro mit der Spezialisierung auf energetische Sanierung, als Energieeffizienzexperten bei der KfW Bank gelistet. Uns würde auch die Sanierung der Schulen interessieren", heißt es in dem Schreiben an die Stadt. Das größte CO₂ Einsparpotential sei es, Bestandsgebäude, nach erfolgter energetischer Sanierung, weiterhin zu nutzen. Der Erhalt von Bestandsgebäuden sei Arbeitsmaxime des AK Bauplanungsbüros. Eine Komplettsanierung der Altgebäude, würde durch das vorübergehende Ausweichen der Schulen in die Kunst- und Musikschule auch wirtschaftlich in einem Zuge möglich, so die Einschätzung von Andrea Renz.


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