Kritik am Löwentor: "Zu viele Büros, zu wenig Geschäfte"

Kunden werden nicht von Büros angezogen, sondern von Geschäften, sagt FDP-Ratsherr Rudolf Ordon.

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Das Löwentor in Wolfenbüttel
Das Löwentor in Wolfenbüttel | Foto: Werner Heise

Wolfenbüttel. Das Löwentor steht schon seit der Überlegung zum Umbau, beziehungsweise Abriss und Neubau immer wieder mal in der Kritik. Und auch jetzt, etwa eineinhalb Jahre nach der Eröffnung des "Einkaufszentrums", wird Kritik laut. Diesmal von FDP-Ratsherr Rudolf Ordon.


Ordon, der auch in der kommenden Ratsperiode für die Liberalen im Rat der Stadt sitzen wird, hatte bereits in der vergangenen Woche seine Kritik im Rahmen der Vorstellung der Rats- und Kreistagsfraktionen verkündet, dass im Löwentor zu wenig Geschäfte und zu viele Büros seien.


Nachdem das Löwentor fertiggestellt war, zogen nach und nach Bäckerei Schäfers, das Bekleidungsgeschäft Kult, Woolworth und das Restaurant "Zum Glück" ein. Angekündigt war auch, dass die Drogeriekette dm ins Löwentor einziehen soll. Doch auf die Nachfrage, wann und ob das noch geschehen soll, hüllt sich der Entwickler iandus in Schwiegen.



Rudolf Ordon
Rudolf Ordon Foto: Max Förster


An den Geschäften, die sich im Löwentor niedergelassen haben, hat Ordon auch gar nichts auszusetzen und grundsätzlich stehe man nach wie vor hinter dem Löwentor. Aber der Ratsherr fragt sich, warum das Löwentor, das ja für mehr Kaufkraft und Besucherströme in der Innenstadt sorgen und Geschäfte beinhalten sollte, nun zur Außenstelle der Stadtverwaltung und des Landkreises geworden ist. "Das ist nicht das Ziel gewesen, dass man aus dem Löwentor eine Verwaltungsaußenstelle von Stadt und Landkreis macht. Und wenn man jetzt sieht, dass das Testzentrum nun vom Stadtmarkt abgebaut und im Löwentor aufgebaut wird, ist das zwar ganz schön, weil dadurch wieder Platz auf dem Stadtmarkt für den Markt ist. Das ist ja auch sehr positiv, aber damit kommt man ja der Zielsetzung, die man ursprünglich mit dem Löwentor verbunden hat, nicht näher. Und da muss man einfach sagen, dass sich die Idee Löwentor als nicht so erfolgreich erwiesen hat, wie man sich das erhofft hat", sagt Ordon im Gespräch mit regionalHeute.de.

Zukünftig müsse man sehen, wie man das Löwentor in Bezug auf die ursprüngliche Zielsetzung beleben könne. Daher wollen sich die FDP und das Bündnis unabhängiger Wähler (BuW), die im neuen Rat eine Gruppe bilden, in der kommenden Ratsperiode mit diesem Thema beschäftigen. Darüber sei man sich einig, sagt Ordon. Wie genau das aussehen soll, könne er zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Man müsse innerhalb der Gruppe darüber erst intensive Gespräche führen. Es soll aber definitiv ein Thema sein, versichert Rudolf Ordon. "Wichtig ist, dass man das Löwentor belebt. Und das geht über Geschäfte und nicht über Büros."


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