Gedenkveranstaltung zu den Novemberpogromen 1938

Eröffnet wird die Veranstaltung in diesem Jahr von Bürgermeister Ivica Lukanic.

 Die Synagoge in Wolfenbüttel vor und nach der Zerstörung 1938.
Die Synagoge in Wolfenbüttel vor und nach der Zerstörung 1938. | Foto: Stadt Wolfenbüttel

Wolfenbüttel. Die jährliche Gedenkveranstaltung vom Bündnis gegen Rechtsextremismus, die in Kooperation mit der Stadt Wolfenbüttel stattfindet, beginnt in diesem Jahr am Dienstag, dem 9. November, bereits um 16.30 Uhr am Gedenkstein vor der Herzog August Bibliothek. Der Stein erinnert an die einst prächtige Synagoge in der Lessingstraße und die ehemaligen jüdischen Bürger Wolfenbüttels. Das geht aus einer Pressemitteilung der Stadt am Freitag hervor.



Eröffnet wird die Veranstaltung in diesem Jahr von Bürgermeister Ivica Lukanic. Beteiligt am Programm sind außerdem Thomas Pink und Schülerinnen der Leibniz-Realschule, die Auszüge aus den Kindheitserinnerungen von Lotte Strauss, geborene Schloss, lesen. Die Gedenkrede wird Martina Staats, Leiterin der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel, halten.

Im Anschluss sind alle Interessierten zu einem Besuch im Bürger Museum eingeladen. Zu sehen sind historische Fotos jüdischer Familien aus Wolfenbüttel vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zum "Dritten Reich“. Sie stammen aus dem heimatgeschichtliches Archiv von Jürgen Kumlehn und wurden zu diesem Anlass digitalisiert. Das Bürgerarchiv im Bürger Museum widmet sich dem Wolfenbütteler Maler Otto Bücher und seiner Frau Elli. Neben biografischen Informationen zu ihrem Leben und der Verfolgungsgeschichte durch die Nationalsozialisten wird auch Büchers rätselhaftes Gemälde "Kornblumen und Klatschmohn“ zu sehen sein. Nach vielen Jahren in Familienbesitz sollte es 2009 restauriert werden. Überraschend wurde damals auf der Rückseite des Bildes ein Porträt einer pelzbehangenen Dame freigelegt. Der Grund für ihr "Verschwindenlassen“ und ihre Identität sind bis heute ein Rätsel. Zu sehen ist das Ganz bis zum 30. Dezember.

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde die Synagoge von Angehörigen der SS angezündet und zerstört. Jüdische Wolfenbütteler wurden gedemütigt, geschlagen, ihre Wohnungseinrichtungen zerstört und der Großteil der Männer in das Konzentrationslager Buchenwald verschleppt.


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