Braucht Gifhorn neue Sporthallen?

von Sandra Zecchino


Der Schul- und Sportausschuss des Landkreises Gifhorn tagte am Donnerstag den 23. März. Symbolbild: Sandra Zecchino
Der Schul- und Sportausschuss des Landkreises Gifhorn tagte am Donnerstag den 23. März. Symbolbild: Sandra Zecchino | Foto: Sandra Zecchino

Gifhorn. Bei der Frage, ob die Stadt Gifhorn neue Sporthallen braucht, wurde am gestrigen Donnerstag im Schul- und Sportausschuss kontrovers diskutiert. Während die Grünen direkt einen Neubau fordern, wird jetzt erst auf die Ergebnisse einer Belegungsoptimierung gewartet.


Vor allem im Humboldgymnasium ist laut des Berichtes der Schule die Situation zur Zeit sehr schwierig. Der Sportunterricht findet im Sportzentrum Nord statt. Das hat zur Folge, dass die Schüler mit dem Taxi zur Sporthalle gebracht werden müssten. Zusätzlich sei dort nur ein Feld nutzbar. Deshalb können Vorgaben zum Sportunterricht nicht erfüllte werden, was vor allem die Oberstufe trifft.

Bündnis90/Die Grünen beantragen Neubau


Um die Situation zu entschärfen stellten die Grünen einen zweigeteilten Antrag. Einerseits solle eine Optimierung zwischen Stadt und Landkreis Gifhorn stattfinden, damit die vorhandene Kapazitäten besser genutzt werden könnten. Gleichzeitig solle in den Eckwerten des Haushaltes 2018 der Neubau einer Sporthalle für den Schulsport vorgesehen werden. Dadurch würde sich nicht nur die Situation am Humboldgymnasium entspannen. Das würde auch dazu führen, dass weitere Kapazitäten für den Schulsport der BBS I und des Otto-Hahn-Gymnasiums frei werden würden.

Laut Verwaltung genügend Sporthallen vorhanden


Die Verwaltung widersprach der Aussage, dass die Sporthallenkapazitäten in Gifhorn nicht ausreichen würden, die für den Schulsport vorhandenen Vorgaben zu erfüllen. Für eine bessere Ausnutzung der vorhandenen Sporthallen wollen die Stadt und der Landkreis zukünftig enger zusammenarbeiten. Dafür wird zum neuen Schuljahr ein neues Verfahren eingeführt, dass Mitte April den Schulen vorgestellt wird. Jedoch muss die Verwaltung einräumen, dass bei der Vergabe die für den regulären Sportunterricht benötigten Plätze bevorzugt werden. Sportangebote, die für den Ganztagsunterricht oder den Breitensport vorgesehen sind, könnten dabei das Nachsehen haben.

Mehrheitsgruppe will die Ergebnisse der Optimierung abwarten


Die Mehrheit des Kreistages, bestehend aus der CDU, der SPD, den Unabhängigen und der FDP, sprachen sich während der Diskussion dafür aus, abzuwarten. Erst wenn das neue Vergabesystem eingeführt worden sei, könne eine klarere Aussage über die Situation in Gifhorn getroffen werden. Nur so könnten Überkapazitäten verhindert werden. Deshalb wurdeder Antrag der Grünen mit nur zwei Ja-Stimmen abgelehnt. Bis zum ersten Schul- und Sportausschuss 2018 hat die Verwaltung nun Zeit, die Erfahrungen zusammenzufassen. Dann soll das Thema erneut diskutiert werden.

Schul- und Elternvertreter nicht begeistert von dem Ergebnis


Bei Brigitte Gorke, Schulleiterin des Humboldgymnasiums, traf diese Entscheidung auf wenig Gegenliebe. "Seit Jahren das Gleiche", warf sie in die Diskussion ein. "Das Humboldgymnasium ist eine offene Ganztagsschule, die entsprechende Angebote machen muss", so Gorke weiter. "Die Schüler haben am Morgen einen hohen Leistungsdruck und deshalb ist ein Bewegungsausgleich am Nachmittag notwendig".

Auch Horst Vogel, der als Arbeitnehmervertreter für die Berufsschulen im Ausschuss sitzt, sprach sich gegen die Entscheidung aus. "Eine Optimierung geht am Schulalltag vorbei", begründet Vogel seine Meinung. "Es wird nie gelingen, die vorhandenen Sporthallenplätze so zu verteilen, dass sie auch in den Stundenplan passen."


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