"Die Radwege im Landkreis sind das Letzte"

Die Diskussion über einen Antrag zu einem Radwegebau zwischen Eickhorst und Thune geriet im Kreistag zur Generalabrechnung.

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Wie ist es um die Radwege im Landkreis bestellt? Archivbild.
Wie ist es um die Radwege im Landkreis bestellt? Archivbild. | Foto: regionalHeute.de

Westerbeck. Eigentlich ging es in der Kreistagssitzung am gestrigen Mittwoch um einen Antrag über ein gemeinsames Radwegeprojekt mit der Stadt Braunschweig von Eickhorst nach Thune. Dieser wurde letztlich bei nur drei Gegenstimmen und einer Enthaltung mit großer Mehrheit angenommen. Dennoch geriet die Diskussion zu diesem Tagesordnungspunkt zu einer Generalabrechnung mit dem aus Sicht der Grünen schlechten Zustand des Radwegenetzes im Landkreis Gifhorn.


In dem gemeinsamen Antrag von CDU, SPD und ULG/FDP-Gruppe ist lediglich vorgesehen, dass die Landkreis-Verwaltung Verhandlungen mit der Stadt Braunschweig über einen möglichen Radweg an der K 51 oder alternativ streckenweise durch den Eickhorster Forst von Eickhorst über die Landkreisgrenze hinaus nach Thune aufnimmt und die Ergebnisse zeitnah im Kreisausschuss vorstellt. Zu den Motiven, eine durchgängige gefahrlose Fahrt mit dem Rad zum Lessinggymnasium oder zum VW-Werk und zur Volkswagen Financial Services zu ermöglichen, gab es keine Einwände. Dennoch hagelte es Kritik.

"Die Vorgehensweise ist absolut nicht akzeptabel", kritisierte Frank-Markus Warnecke (Die Grünen) und verwies auf diverse Anträge seiner Fraktion zum Ausbau des Radwegenetzes, die allesamt abgelehnt worden seien. Landrat Dr. Andreas Ebel widersprach dem. Man habe schon einiges auf den Weg gebracht. Stefan Marzischewski-Drewes (AfD) erinnerte daran, dass man eine Prioritätenliste erarbeitet und mehrheitlich beschlossen habe. Er unterstellte einen Zusammenhang des aktuellen Projektes mit der anstehenden Kommunalwahl.

"Wir sind ganz weit hinten!"


"Die Radwege im Landkreis sind das Letzte", schimpfte Nicole Wockenfuß von den Grünen. Sie sei im Urlaub sehr viel mit dem Rad in anderen Teilen Deutschlands unterwegs gewesen und hätte dort jede Menge gut ausgebauter Radwege erlebt. Nach ihrer Rückkehr habe sie eine Radtour im Landkreis Gifhorn gemacht, was kein Spaß gewesen sei. Da Tourismus zunehmend auch Fahrradtourismus sei, müsse hier deutlich mehr Geld investiert werden, so Wockenfuß. "Auch die Radwege in den benachbarten Landkreisen sind besser aufgestellt", pflichtete ihr Fraktionskollege Frank-Markus Warnecke bei. "Wir sind ganz weit hinten!"


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