Feuerwehr-Übung: Gebäude in Flammen, Personen vermisst


Gruppenführer David Khorshidi gibt dem Angriffstrupp seine Anweisungen. Fotos: Feuerwehr, Dannheim
Gruppenführer David Khorshidi gibt dem Angriffstrupp seine Anweisungen. Fotos: Feuerwehr, Dannheim

Groß Schwülper. Um 18.35 am Freitag wurden die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Groß Schwülper zu einem Wohnungsbrand mit „Menschenleben in Gefahr“ in der Hauptstraße 5 alarmiert.


Innerhalb kürzester Zeit machten sich 15 Feuerwehrleute mit Blaulicht und Martinshorn auf den Weg zur Einsatzstelle.
Schon auf der Anfahrt waren Rauchschwaden über dem Gebäude zu erkennen. Am Einsatzort eingetroffen, machten sich die beiden Anrufer, Luca Bernhardt und Florian Sturm, beide Mitglied der Jugendfeuerwehr Groß Schwülper, bemerkbar. „Wir haben mit Feuer gespielt und auf einmal stand das ganze Zimmer in Flammen, unsere Großeltern befinden sich noch im Haus, unsere Großmutter hat ihr Zimmer im ersten Obergeschoss, sie kann nicht laufen.“ Trotz des dichten Rauchs und der lodernden Flammen, die aus dem Fenster schlugen, wurde allmählich allen beteiligten Feuerwehrleuten klar, dass es sich um eine Übung handelte.

Menschenrettung über Leiter


Während die Einsatzkräfte die Brandbekämpfung und die Menschenrettung vorbereiteten, verschaffte sich Gruppenführer und Einsatzleiter David Khorshidi einen Überblick: „Von außen war gut zu erkennen, dass im Untergeschoss ein Feuer ausgebrochen war, zusätzlich hatten wir eine starke Rauchentwicklung im Gebäude. Beim Erkunden der weiteren Lage habe ich aus einem Seitenfenster im ersten Obergeschoss eine Person gesehen. Die Person war nur bedingt ansprechbar und durch die Rauchentwicklung in großer Gefahr. Ich habe daraufhin, neben der Brandbekämpfung, eine Menschenrettung über die Steckleiter veranlasst.“ Da es sich bei der verletzten Person um einen Dummy handelte, begleitete Falk Bernhardt die Übung, und gab dem Einsatzleiter die benötigten Informationen.

Eine Person im Gebäude vermisst


Mike Tetzlaff und Jens Knüwer, die unter schwerem Atemschutz im Inneren des Gebäudes die zweite vermisste Person suchten, mussten mehrere Türen aufbrechen, um an ihr Ziel zu gelangen.“Im Gebäude herrschte teilweise eine Sichtweite von weniger als fünf Zentimetern, dazu noch die enorme Hitzeentwicklung, das war schon eine Herausforderung.“
Um 18.55 waren beide vermissten Personen aus dem Gebäude befreit und es wurde ein zweiter Löschangriff gestartet. Durch die extreme Rauchentwicklung waren selbst die lodernden Flammen im Erdgeschoss nicht mehr zu sehen, hier kam die Wärmebildkamera der Feuerwehr zum Einsatz, welche das Feuer auch durch dichtesten Rauch erkennen kann. Durch den gezielten Löschangriff und den Einsatz modernster Technik konnte bereits um 19.10 -Feuer aus- gemeldet werden.

Planung der Übung


Ausgearbeitet wurde die Übung von Dr. Tim Heyne, der selbst seit vielen Jahren Mitglied der Feuerwehr ist. „Das Gebäude soll in den nächsten Tagen abgerissen werden. Die perfekte Gelegenheit, eine Übung mit echtem Feuer zu machen. Hier müssen wir nicht auf den entstandenen Schaden durch Rauch, Feuer oder auch durch das Löschwasser Rücksicht nehmen.“
Ortsbrandmeister Oliver Bernhardt beobachtete die gesamte Übung und zieht ein positives Resumé: „Wir haben viele junge Kameraden, die vor kurzem ihre Grundausbildung abgeschlossen haben. Das war die perfekte Gelegenheit, ihr erlerntes Wissen unter Beweis zu stellen. Die Übung hat aber auch gezeigt, dass es noch Punkte gibt, über die wir uns in Zukunft Gedanken machen müssen.“

Was kann aus der Übung gelernt werden?


So hat beispielsweise das Öffnen einer einfachen Zimmertür mehrere Minuten in Anspruch genommen. „Moderne Türen werden immer stabiler gebaut, mit einfachem Brechwerkzeug braucht man teilweise vier Minuten, um diese zu öffnen. Vier Minuten klingen erstmal nicht viel, aber bedenken Sie, dass eine Person, die dem giftigen Rauch ausgesetzt ist, eine maximal 20-minütige Überlebenschance hat“, so Bernhardt weiter.
Während der Übung wurde der Verkehr einseitig an der Einsatzstelle vorbeigeführt, es entstanden keine nennenswerten Verkehrsbeeinträchtigungen.
Die Feuerwehr Groß Schwülper bedankt sich bei allen Helfern, die diese Übung ermöglicht haben, insbesondere Wegener-Bau die das Haus zur Verfügung gestellt haben.

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