Neuinfektionen im dreistelligen Bereich: Landkreis Gifhorn erwartet Inzidenz-Wert über 200

Ein Grund für die hohen Zahlen sei, dass in Gifhorn deutlich mehr getestet werde. Neben dem privaten Bereich seien vor allem die Alten- und Pflegeheime für die starke Ausbreitung verantwortlich.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Pixabay

Gifhorn. Aufgrund der derzeit vorliegenden Testergebnisse sowie der noch ausstehenden Rückmeldung der Labore erwartet der Landkreis Gifhorn für den heutigen Freitag erneut Neuinfektionen im dreistelligen Bereich. Das Übertreten der 200er-Schwelle der 7-Tage- Inzidenz im Landkreis Gifhorn ist sehr wahrscheinlich. Das teilt der Landkreis in einer Pressemitteilung mit.


Der Landkreis Gifhorn verzeichnete von Anfang November bis Mitte Dezember einen starken Anstieg an Corona-Neuinfektionen. Seit dem Lockdown Mitte Dezember 2020 befinden sich die Infektionszahlen im Landkreis Gifhorn weiter auf einem hohen Niveau, der Anstieg sei inzwischen aber linear. Grund für die hohen Infektionszahlen sei unter anderem die überdurchschnittlich hohe Anzahl an Tests, die das Gesundheitsamt Gifhorn durchführe. Allein vom Gifhorner Gesundheitsamt würden täglich bis zu 300 Tests an die Labore gegeben. Allein in der ersten Januarwoche testete das Gifhorner Gesundheitsamt 227 Privatpersonen und 868 Bewohner und Mitarbeiter in Alten- und Pflegeheimen. Damit liege die Wahrscheinlichkeit, mehr positive Personen herauszufiltern, deutlich höher als in Städten und Landkreisen, in denen nach RKI- Richtlinie lediglich die symptomatischen K 1-Kontakte getestet würden. Gerade in den Alten- und Pflegeheimen seien umfassende Tests der Bewohner und des Personals unumgänglich, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern, so der Landkreis.

Häufig Infektionen im privaten Bereich


Im Zuge der Kontaktnachverfolgung stelle die Gifhorner Kreisverwaltung zunehmend fest, dass es in zwei Bereichen eine hohe Anzahl an Neuinfektionen gebe. Zum einen verzeichne der Landkreis Gifhorn häufig Infektionen im privaten Bereich. Dieser Anteil werde noch ansteigen, da damit zu rechnen sei, dass über die Feiertage die Kontaktbeschränkungen von einigen Bürgerinnen und Bürger großzügig ausgelegt worden sei. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gifhorner Gesundheitsamt arbeiteten seit Jahresbeginn intensiv daran, die Infektionen und damit verbunden Kontaktpersonen, die sich während der Feiertage ergeben hätten, aufzuarbeiten. Damit einher gehe auch die hohe Anzahl an Tests und positiven Testergebnissen.

Das Hauptinfektionsgeschehen liege derzeit jedoch in den Alten- und Pflegeheimen im Landkreis Gifhorn. Mehr als die Hälfte aller Neuinfektionen trete in diesen Einrichtungen auf. Alleine gestern seien in diesem Bereich über 100 Fälle hinzugekommen. „Aus den Erkenntnissen des Gesundheitsamtes wissen wir leider auch, dass sowohl durch vermeidbare Nachlässigkeiten einzelner Mitarbeiter als auch durch Besucher, die sich nicht an die gebotenen Regeln gehalten haben, das Coronavirus in die Einrichtungen getragen wurde,“ zieht Landrat Dr. Andreas Ebel ein Fazit.

Kontrollbesuche werden fortgesetzt


Der Landkreis Gifhorn habe aus diesem Grund sogar während der Feiertage Kontrollbesuche in den Alten- und Pflegeheimen durchgeführt und die Hygienemaßnahmen kontrolliert. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landkreises Gifhorn würden auch weiterhin diese Einrichtungen intensiv kontrollieren. Nur wenn sich innerhalb der Einrichtungen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch die Besucherinnen und Besucher streng an die Hygienemaßnahmen hielten, könnten neue Infektionen vermieden werden. Seitens der Kreisverwaltung würden hierbei auch etwaige Verstöße gegen die geltenden Beschränkungen unmittelbar und konsequent geahndet; dies könne von Ordnungswidrigkeiten bis hin zu Strafanzeigen reichen.

„Bei allem Verständnis für den Wunsch von Bewohnerinnen und Bewohnern sowie deren Angehörigen nach sozialem Kontakt, wenn durch die Nichteinhaltung bekannter Hygienevorschriften Menschen zu Schaden kommen, werden wir als Landkreis alle notwendigen Maßnahmen ergreifen. Im schlimmsten Fall gehört dazu auch die Einleitung strafrechtlicher Ermittlungen“, schließt Landrat Dr. Andreas Ebel und richtet den Appell an alle Mitarbeitenden der Einrichtungen sowie Bürgerinnen und Bürger: „Schützen Sie Ihre Angehörigen in den genannten Einrichtungen, damit diese sich möglichst nicht infizieren. Zuneigung und Gefühl kann auch ohne Umarmung und ohne Berührung ausdrückt werden.“


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