Gifhorn. Die Feuerwehrtechnische Zentrale (FTZ) des Landkreises Gifhorn im Heidland platzt aus allen Nähten. Bereits jetzt fehlten geeignete Unterstell- und Lagermöglichkeiten für zwölf Fahrzeuge und 89 Europaletten. Um Abhilfe zu schaffen, will der Landkreis bereits zum 1. September im Heidland 14 eine Halle anmieten. Die Zustimmung dafür soll der Kreistag in seiner Sitzung am 24. August geben.
Die Halle zur Unterstellung von Fahrzeugen und Lagerung von Materialen soll zunächst für die Dauer von fünf Jahren angemietet werden. Der Kreistag muss hierfür eine außerplanmäßige Ausgabe in Höhe von 29.000 Euro für das Jahr 2022 bewilligen. Für die Zukunft sind 86.900 Euro jährlich geplant.
Größere Anforderungen - mehr Material
Aktuell sind in der FTZ neben den eigenen Ausrüstungen Fahrzeuge und Material der Kreisfeuerwehr, der Kreisfeuerwehrbereitschaften, der Kreisausbildung, des Katastrophenschutzes und die persönliche Schutzausrüstung „CORONA“ untergestellt und eingelagert. Die Anforderungen an den Brand- und Katastrophenschutz seien in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Dadurch sei zwangsläufig auch der Bestand an Fahrzeugen und an Material gestiegen, heißt es in der Begründung des Antrages.
Das dauerhafte Parken von zehn Fahrzeugen im Freien sorge einerseits für einen erhöhten witterungsbedingten Verschleiß. Andererseits sei auch die jederzeitige schnelle Einsatzbereitschaft nicht gewährleistet, da die Fahrzeuge an ihren derzeitigen Standorten nicht mit Fremdstrom versorgt werden können und im Winter gegebenenfalls zugefroren oder zugeschneit sind. Zwei Fahrzeuge seien zwar in Gebäuden der FTZ untergebracht, die Stellplätze seien jedoch zu klein. Zusätzlich werde dadurch auch der Zugriff auf das in diesen Gebäuden gelagerte Material erheblich erschwert.
Unberechtigter Zugriff nicht ausgeschlossen
Die Unterbringung einiger Fahrzeuge im Industriepark Triangel sei ebenfalls nicht optimal, da die Fahrzeuge zusammen mit anderen Fahrzeugen Dritter in einer Halle stünden. Der unberechtigte Zugriff auf diese Fahrzeuge könne nicht ausgeschlossen werden. Die Verteilung der Fahrzeuge auf unterschiedliche Standorte erschwere außerdem die Einhaltung von Wartungs- und Prüfintervallen, da diese durch ehrenamtliche Kräfte hierfür zur FTZ gebracht werden müssten.
Materialpaletten müssten ständig umgeräumt werden. Dies führe zu einem erhöhten Arbeitsaufwand. Auch der schnelle Zugriff auf das Material sei bei bestimmten Komponenten einsatzbedingt notwendig, auf Grund der beengten Situation aber nicht immer gegeben. Die Verteilung des Materials auf mehrere Standorte erhöhe außerdem den Zeitaufwand, wenn dieses benötigt werde. Auch die Anlieferung von neuem Material, das dann dezentral untergebracht werden muss, sei unnötig zeitaufwendig. In der Regel erfolge die Anlieferung in der FTZ, da dort sichergestellt sei, dass das Material angenommen und auch abgeladen werden könne.
Bedarf steigt weiter
Des Weiteren fänden Teile der praktischen Ausbildung der Kreisfeuerwehr an der FTZ aus Platzmangel grundsätzlich im Freien statt, obwohl eine wettergeschützte Fläche notwendig wäre. Außerdem gehe man davon aus, dass aufgrund aktueller Geschehnisse (Unwetter im Ahrtal, gestiegene Waldbrandgefahr, Ukrainekrieg) in den Bereichen Brand- und Katastrophenschutz weitere Fahrzeuge und Material angeschafft und vorgehalten werden müssten.
Die dargestellten Probleme könnten laut Landkreis sehr zeitnah durch die Anmietung der Halle auf dem Grundstück Im Heidland 14 gelöst werden. Die Halle sei 350 Meter von der FTZ entfernt und befinde sich damit in direkter räumlicher Nähe. Sowohl die Nähe zur FTZ als auch die Möglichkeit zu einer kurzfristigen Anmietung stellten einen Glücksfall dar. Die Miete für die Halle beträgt in den nächsten fünf Jahren netto 3,80 Euro pro Quadratmeter. Zur Absicherung vor einer Hyperinflation werde auf Wunsch der Vermieter eine Mieterhöhungsoption aufgenommen.
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