Blei- und Cadmium-Belastung bei Kindern: Gutachten wird fortgesetzt

Es geht noch immer um die Belastung von Blei und Cadmium bei Kindern im Grundschulalter.

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Symbolfoto. | Foto: pixabay

Goslar. Der Landkreis Goslar wird das Umweltmedizinische Gutachten, das die Belastung von Blei und Cadmium bei Grundschülern im Kreisgebiet untersucht, fortsetzen. In der zweiten Phase sollen die damit verbundenen Untersuchungen kreisweit ausgerollt werden. Mit der Durchführung der sogenannten BLENCA II-Studie (BLENCA steht hierbei für Blei und Cadmium) wurde die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) beauftragt, die bereits die erste Phase der Studie betreute. Dies teilte der Landkreis Goslar mit.



Um die für das Gutachten nötigen Untersuchungen möglichst niedrigschwellig anzubieten, werden sie an die Schuleingangsuntersuchungen im Zeitraum von September 2023 bis Juni 2024 angebunden.

Die Teilnahme an der Studie ist freiwillig. Sofern Erziehungsberechtigte dieser zustimmen, erfolgt bei den Kindern eine Blutentnahme an der Fingerkuppe. Die Eltern beziehungsweise Sorgeberechtigten werden im Rahmen der Studie darüber hinaus zu Aufenthaltsorten und Verhalten ihrer Kinder befragt.

Fast die Hälfte der Kinder belastet


Das erste Umweltmedizinische Gutachten ermittelte die Blei- und Cadmium-Belastung bei Grundschülern aus Oker und Harlingerode. Bei 48 Prozent der teilnehmenden Kinder stellten die Forscher der LMU Bleiwerte fest, die über dem aktuellen bundesweiten Referenzwert liegen. Bei Cadmium lagen drei Prozent der Kinder oberhalb des Referenzwertes.

„Mit der ersten Phase des Umweltmedizinisches Gutachtens haben wir wichtige Erkenntnisse zur Blei- und Cadmiumbelastung der Kinder in Oker und Harlingerode gewonnen. Mit der Fortsetzung der Studie wollen wir den Ursachen der erhöhten Referenzwerte wie auch den möglichen gesundheitlichen Folgen weiter auf den Grund gehen. Wir sind froh, dass wir erneut der Forscher der Münchner Universitätsklinik gewinnen konnten, auf deren Expertise wir bereits in der ersten Phase vertraut haben“, sagt Landrat Dr. Alexander Saipa.

Um Teilnahme wird gebeten


„Durch die Ausweitung der Untersuchungen erhoffen wir uns ein klareres Bild der Umweltbelastung im gesamten Kreisgebiet und es wird sich voraussichtlich auch zeigen, ob es lokale Unterschiede gibt. Ich würde mich daher freuen, wenn sich viele Eltern unserer angehenden Grundschüler für eine Teilnahme entscheiden, obwohl es ein freiwilliges Angebot bleibt. Selbstverständlich werden wir auch die Ergebnisse der zweiten Phase wieder transparent der Öffentlichkeit kommunizieren, sobald diese vorliegen“

Vorbereitende Arbeiten für die zweite Phase der Studie laufen bereits, mit den Studienergebnissen wird in der ersten Jahreshälfte 2025 gerechnet. Für die BLENCA II-Studie hat der Kreistag im Dezember 2022 rund 240.000 Euro zur Verfügung gestellt.


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