Fachärztin warnt: Hitze kann zu Dehydrierung führen


Dr. Cretan warnt vor den Gefahren der Hitze. Foto: Asklepios Harzkliniken
Dr. Cretan warnt vor den Gefahren der Hitze. Foto: Asklepios Harzkliniken | Foto: Harzkliniken Goslar

Goslar. Die derzeit anhaltende Hitzewelle hat nicht nur angenehme Seiten: Sie ist für viele Menschen auch eine gesundheitliche Belastung. Besonders der Mangel an Flüssigkeit und die unmittelbare Hitzeeinwirkung sind gefährlich. Davor warnen die Asklepios Harzkliniken.


„Vor allem ältere Menschen und Kinder reagieren dabei empfindlicher und sollten vorsichtig sein“, rät Dr. medic/UMF Bukarest Ulrike Cretan, Chefärztin der Rettungsstelle und interdisziplinären Intensivstation der Asklepios Harzkliniken.

An heißen Tagen erhöht sich der Flüssigkeitsbedarf mitunter erheblich. Das körpereigene Kühlungssystem stößt dann schnell an seine Grenzen und es kann zu einer Dehydrierung kommen. Der Mangel an Flüssigkeit im Körper ist dabei Folge von zu geringer Flüssigkeitsaufnahme und einem großem Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen. Dr. Cretan, Fachärztin für Innere Medizin und Kardiologie, Rettungsmedizin, Notfallmedizin und Intensivmedizin, sagt: „Flüssigkeitsmangel macht sich als Erstes im Kopf bemerkbar, denn unser Körper besteht zu 60 Prozent und unser Gehirn zu 80 Prozent aus Wasser.“ Die Folge der Hitze: Patienten klagen dann über Kopfschmerzen, Schwindel, Kreislaufprobleme, Müdigkeit und allgemeines Unwohlsein. „Aber auch das Bewusstsein kann eingetrübt sein“, so Dr. Cretan.

Die ultimativen Tipps:


1. Tragen Sie luftige Kleidung und eine helle Kopfbedeckung, wenn Sie in der Sonne unterwegs sind.
2. Halten Sie sich möglichst in kühlen Räumen auf.
3. Vermeiden Sie ungewohnte körperliche Anstrengung.
4. Setzen Sie sich nicht der prallen Sonne aus (z.B. bei der Arbeit im Garten).
5. Gönnen Sie sich eine Mittagspause, machen Sie Siesta.
6. Bevorzugen Sie leichte Kost wie Gemüse, Fisch oder Obst.
7. Trinken Sie mehr als sonst, „immer über den Durst“, aber keinen Alkohol und nicht zu
kühle Getränke.
8. Trinken Sie nicht zu viel auf einmal, denn pro Stunde können Sie nur 500-800 ml
Flüssigkeit aufnehmen und sinnvoll verwerten. Am besten trinken Sie über den Tag
verteilt jede Stunde ein Glas Wasser, auch wenn Sie noch keinen Durst haben.
9. Bei Hitze verbraucht der Körper mehr Natrium, Magnesium und Calcium. Deshalb ist es ratsam, dementsprechend angereicherte Mineralwässer zu trinken. Herz- und nierenkranke Menschen sollten allerdings aufpassen und ihren Arzt befragen, welche
Wassersorten und –mengen für sie geeignet sind.
10. Lassen Sie niemals Kinder oder Haustiere in einem geparkten Auto zurück.

Flüssigkeitsverlust und Durst


Da im Alter auch das spontane Durstgefühl nachlässt, lautet eine der goldenen Regeln: „Trinken Sie über den Durst“. In Einrichtungen wie Heimen oder Krankenhäusern wird regelmäßig zum Trinken animiert und an Hand von Trinkplänen die Flüssigkeitsaufnahme auch kontrolliert. Ältere Autofahrer sollten ebenfalls ein Prinzip der Regelmäßigkeit pflegen, nämlich alle zwei Stunden eine Pause zum Abkühlen und Trinken einlegen. Dies ist umso wichtiger, da die fehlende Wärmeabgabe im überhitzten Autofatale Folgen für Reaktionsvermögen und Körperkreislauf hat.

Warme oder kalte Getränke


Kalte und eiskalte Getränke belasten den Körper deutlich mehr als wohltemperierte oder warme, denn er muss viel Energie aufbringen, um die Temperatur zu regulieren. Als Folge schwitzen wir noch mehr. Dadurch werden zusätzliche Kalorien verbrannt, mit dem Effekt, dass zusätzliche Körperwärme entsteht. Extrem kalte Getränke können außerdem zu Magenproblemen und Unwohlsein führen. Deshalb der Hinweis: Auch warmer Pfefferminztee kann erfrischen und die Blutgefäße in Magen und Darm erweitern, sodass der Tee besser und schneller als kalte Getränke ins Blut gelangen kann.


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