Goslar. Goslars größter Stadtteil hat einen neuen Quartiersmanager. Das Ibis Institut hat im Rahmen des Städtebauförderprogramms „Soziale Stadt Jürgenohl“ Pavel Simchanka für diese Aufgabe eingestellt.
Seit Anfang September ist er nun in Jürgenohl, lernt die Menschen kennen, die dort leben, stellt sich bei den sozialen Einrichtungen vor und knüpft Kontakte. „Alle freuen sich über neue Initiativen“, erzählt Simchanka. „Wir werden etwas bewirken.“
Der 38-jährige gebürtige Weißrusse, war Lehrer in Minsk, hat Germanistik in Essen studiert und ein Diplom als Wirtschaftsmanager. Die letzten zehn Jahre hat er bei der deutschen Botschaft in der weißrussischen Hauptstadt gearbeitet. „Ich habe zwar keine Erfahrung als Quartiersmanager, aber ich habe mein ganzes Leben mit Menschen aller Alters- und Bildungsschichten gearbeitet“, sagt Simchanka. Die Kommunikation mit den Quartiersbewohner ist eine seiner Hauptaufgaben. Daneben organisiert er Veranstaltungen. Seine Sprachkenntnisse helfen ihm als interkultureller Berater. „Man hört viel Russisch auf den Straßen“, berichtet er. Jürgenohl sei ein sehr bunter Stadtteil, sehr interkulturell.
Simchanka ist direkt nach Jürgenohl gezogen, um nah am Geschehen zu sein und den Stadtteil besser kennenzulernen. Seine Familie wird bald nachziehen. Der erste Eindruck von Jürgenohl sei gut, sagt der Neuzugezogene. Man erkenne aber auch Handlungsbedarf – sowohl baulich, beispielsweise sind die Bordsteinkanten für Ältere oft zu hoch, als auch bei den sozialen Strukturen. Es gelte, das soziale Miteinander zu verbessern. Die Einbindung der Bewohner ist dabei ein zentrales Element. Simchanka informiert sie darüber, was im Stadtteil passiert, sammelt Wünsche und Kritik und leitet sie an die Stadt und die BauBeCon als Sanierungsträger weiter.
Was in von Minsk nach Goslar verschlagen habe? „Die Arbeit hat mich selbst gefunden“, erzählt Pavel Simchanka. Der Leiter des Ibis Instituts habe ihm die Stelle angeboten. Vanessa Breitfeld vom städtischen Fachdienst Stadtplanung berichtet, das Ibis Institut habe bereits bei seiner Beauftragung zum 1. Juni angekündigt, extra für Jürgenohl einen Quartiersmanager zu suchen. Es gebe sicherlich Parallelen und Schnittstellen zum Aufgabenbereich der Quartiersmanagerin der Wohnstättengesellschaft, so Breitfeld. Deren Angebot richte sich allerdings eher an die Mieter und Vermieter im Quartier. Angestrebt sei, sich gegenseitig zu unterstützen, um das Beste für Jürgenohl heraus zu holen. Wenn das Förderprogramm dann nach zehn Jahren ausläuft, soll das bis dahin aufgebaute Netzwerk auch ohne Simchankas Zutun funktionieren. Anfang 2019 soll ein Quartiersbüro auf dem Marktplatz in Jürgenohl als Anlaufstelle für Bewohner seine Pforten öffnen. Bis dahin ist Pavel Simchanka per E-Mail zu erreichen: pavel.simchanka@ibis-institut.de.
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