Schule am Schloss - Sanierung wird deutlich teurer

von Robert Braumann


Die Schule am Schloss Liebenburg Foto: Anke Donner



Landkreis. In der Goslarer Schullandschaft soll sich einiges zu tun. Nachdem schon die Erweiterung der Oberschule in Vienenburg (regionalHeute.de berichtete) und die Erneuerung der Pausenflächen am Schulzentrum Seesen im Kreistag thematisiert wurden, soll auch die Oberschule in Liebenburg saniert werden. Der Entwurfsplanung muss der Kreistag am 19.09. 2016 endgültig zustimmen. ursprünglich wurden die Kosten bei rund 4,5 Millionen liegen. Nun ist klar, das Ganze wird knapp sechs Millionen kosten.

Angestrebt wird eine ganzheitliche und nachhaltige Sanierung und Modernisierung der Schule am Schloss. Der Bau der Schule stammt aus dem Jahr 1976 und ist im Stahlbetonskelettbau mit Flachdach errichtet worden. Außer einiger Bauerhaltungsmaßnahmen seien keine wesentlichen Veränderungen vorgenommen worden. Nun sollen umfangreiche Sanierungsarbeiten anstehen. Vorrangig werden dabei bauordnungsrechtliche Mängel beseitigt. Hierzu gehört unter anderem die aus Brandschutzgründen und für die Herstellung notwendiger Fluchtwege erforderliche fachgerechte Abtrennung der notwendigen Flure von den Unterrichtsräumen. Auch die Brandmeldeanlage soll modernisiert werden.

Inklusionsmaßnahmen sollen umgesetzt werden


In einem zweiten Block soll die energetische Sanierung erfolgen. Dazu gehören die Erneuerung der gesamten Gebäudehülle, wie die Dachflächen, Fenster und Fassaden. Weiterhin soll die alte Beleuchtung durch LED-Beleuchtung ersetzt und die Lüftungsanlage erneuert werden. Durch diese energetisch wirksamen Sanierungsmaßnahmen sollen sich die Energiekosten gegenüber dem jetzigen Zustand um rund 40.000 Euro pro Jahr reduzieren. Weiter soll die Heizungsanlage und die komplette Elektroinstallation ausgetauscht werden. Die Sanitärinstallationen sollen ebenfalls dem aktuellen Stand der Technik angepasst werden. Zudem sollen sämtliche Decken erneuert und den akustischen Erfordernissen angepasst und Bodenbeläge erneuert werden. Schlussendlich sollen drei Inklusionsmaßnahmen umgesetzt werden. Hier soll der Einbau eines Aufzugs zwischen Erd- und Obergeschoss erfolgen und die zwei Ebenen der Pausenhalle sollen mit einer Rampe verbunden werden. Das vorhandene Behinderten-WC soll ebenfalls erweitert und umgebaut werden.

Verschiedene Kostensteigerungen


Woher kommen die Mehrkosten im Vergleich zum ursprünglichen Haushaltsansatz? Die Verwaltung teilte mit: Da im laufenden Schulbetrieb saniert werden soll, sind Ausweichquartiere in Form von Unterrichtscontainer vorzuhalten. Kostenfreie Ausweichquartiere (z. B. in der Grundschule Liebenburg) stehen nicht zur Verfügung. Diese Kosten waren in den bisherigen Kostenschätzungen mangels Planungssicherheit nicht enthalten. Die Kosten hierfür betragen laut Kostenschätzung 315.000 Euro. Für die Inklusion sind im Haushalt 2017 lediglich 100.000 Euro für den Aufzug und eine Rampe veranschlagt. Zusätzlich sind nun das Behinderten-WC den heutigen Standards anzupassen und 6 Gruppenräume für die inklusive Beschulung zu schaffen. Die gesamten Inklusionskosten für diese zwingend erforderlichen Baumaßnahmen betragen einschließlich Baunebenkosten rund 245.000 Euro. Somit ergeben sich an dieser Stelle 145.000 Euro Mehrkosten.

Über eine Million teurer


Zudem liege der aktuelle Baupreisindex des statistischen Bundesamtes bei lediglich 2 - 3 Prozent pro
Jahr. Die Erfahrung bei aktuellen Ausschreibungen vergleichbarer Bauleistungen belege,
dass die Baupreise derzeit konjunkturbedingt erheblich stärker ansteigen. Die angebotenen
Preise würden in den Rohbau-, Ausbau- und technischen Gewerken teilweise 10 – 15 Prozent über
den geschätzten Preisen liegen. So ergeben sich zum einen zusätzliche Kosten, die im ursprünglichen Planungsumfang nicht enthalten waren, in Höhe von 460.000 Euro (Container und Inklusionsmaßnahmen) und zum anderen Kosten aufgrund konjunkturbedingten Preissteigerungen und Schätztoleranzen in Höhe
von 920.000 Euro (20 Prozent mehr gegenüber dem Haushaltsansatz).


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