Schwankende Inzidenzwerte: Kritik an ständigen Regeländerungen

Eine nachvollziehbare Strategie sei immens wichtig, um die Akzeptanz bei den Bürgerinnen und Bürgern weiterhin aufrecht zu erhalten, so Landrat Thomas Brych.

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Symbolbild | Foto: pixabay

Goslar. Wie bei vielen Kommunen bundesweit, so schwanken die Inzidenzwerte auch im Landkreis Goslar abhängig von den Neuinfektionen um die jeweils maßgebenden Schwellenwerte. Das führe dazu, dass es ständig zu Regeländerungen komme, was zu einem Akzeptanzverlust in der Bevölkerung führen könnte kritisiert der Landkreis Goslar in einer Pressemitteilung.


Nach zuletzt sieben Neuinfektionen, die zum überwiegenden Teil auf Reiserückkehrer zurückzuführen sind, ist der maßgebende Inzidenzwert, der beim Robert-Koch-Institut (RKI) geführt wird, am heutigen Mittwoch auf 12,5 gestiegen. Es sei also nicht auszuschließen, dass in den kommenden Tagen der Wert von zehn Neuinfektionen binnen einer Woche wieder an mehr als drei Tagen überschritten werde und verschärfende Regelungen in Kraft treten müssten. Die laut Corona-Verordnung erforderliche Allgemeinverfügung ist dann am vierten Tag vom Landkreis Goslar bekannt zu machen und ab Tag Fünf gelten dann die entsprechenden Vorschriften.

Keine bundesweit einheitliche Regelung


Bei der Konferenz der Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin am Dienstag wurde kein präziser Beschluss zu neuen bundesweiten Bewertungsmaßstäben außer den Inzidenzwerten getroffen. Dies liege nunmehr in der Hand der Länder. Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil will in der zum 23. beziehungsweise 25. August geplanten Neufassung der Corona-Verordnung nunmehr mehrere Varianten prüfen, bei denen der jeweilige Impffortschritt und die Belegung der Intensivbetten in den Krankenhäusern ein Kriterium für Lockerungen und Verschärfungen der Regelungen sein sollen (regionalHeute.de berichtete).

Landrat Thomas Brych merkt dazu an: „Die Kommunen vor Ort werden bei starren Inzidenzmaßstäben in eine Rolle gedrängt, bei der die Veränderungen der Neuinfektionen nahezu wöchentlich bis täglich wechselnde Regelungen bedeuten und dies den Einwohnerinnen und Einwohnern dann auch noch zu vermitteln“. Eine nachvollziehbare Strategie in der aktuell vorherrschenden Infektionslage sei immens wichtig, um die Akzeptanz bei den Bürgerinnen und Bürgern weiterhin aufrecht zu erhalten.

Weiterer Todesfall


Derweil meldet das Gesundheitsamt Goslar einen weiteren Corona bedingten Todesfall. Bereits am 3. August verstarb ein Heimbewohner aus Vienenburg an den Spätfolgen seiner Infektion. Die Gesamtzahl aller bisher bestätigten Todesfälle seit Beginn der Pandemie im März vergangenen Jahres beläuft sich nun auf 141.


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