Herzinfarkt im Windrad: Feuerwehr hilft bei Höhenrettung


Notfalleinsatz im Windpark Schmarloh - allerdings nur eine Übung. Fotos: aktuell24/Kr
Notfalleinsatz im Windpark Schmarloh - allerdings nur eine Übung. Fotos: aktuell24/Kr

Groß Oesingen. Wo sonst idyllische Ruhe herrscht, ging es am heutigen Dienstag hoch her: Im Windpark Schmarloh (14 Windkraftanlagen) tummelten sich Höhenrettung, Feuerwehr und Polizei, um die Rettung eines Service-Technikers mit Herzinfarkt aus dem Maschinenhaus einer Windkraftanlage in über hundert Meter Höhe zu trainieren.


So sah es das Übungsszenario vor, welches der Betreiber innogy im Windpark Scharmloh initiiert hatte. Unterstützt von der örtlichen Feuerwehr Hohne (Landkreis Celle) und der Berufsfeuerwehr Braunschweig beinhaltete das Übungsszenario die medizinische Erstversorgung sowie das spätere Abseilen des Verunfallten aus der Windkraftanlage in 108 Metern Höhe.

Rettung aus luftiger Höhe


"Unsere Mitarbeiter warten regelmäßig Windkraftanlagen an abgelegenen Standorten. Die Sicherheit hat dabei oberste Priorität. Wir bilden die Kollegen deshalb nach den höchsten Standards aus. Verletzt sich ein Kollege in der Anlage, müssen die Kollegen zunächst Erste-Hilfe leisten, den Verunfallten stabilisieren und aus der Anlage abseilen. Alles Weitere übernehmen die Rettungskräfte am Boden. Deshalb testen wir, ob unser Rettungskonzept funktioniert", erklärt Bengt-Olof Wickbom, Leiter der Onshore-Betriebsführung bei innogy. "Wäre dies ein Ernstfall gewesen, dann hätten wir durch konsequentes und strukturiertes Handeln aller Akteure schnell helfen können. Die Übung trägt dazu bei, die Kommunikation aller Beteiligten zu verbessern, damit im Ernstfall noch schneller und effizienter reagiert wird. Ein großes Dankeschön an alle Beteiligten."

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"innogy hat ein Notfall- und Rettungskonzept für alle Windkraftanlagen entwickelt. Dieses Konzept beinhaltet unter anderem die professionelle Erstversorgung von verunfallten oder erkrankten Mitarbeitern, die Rettung der verunfallten Person, die Einrichtung von Krisenstäben und die umfangreiche Kommunikation mit externen Beteiligten. In Kooperation mit der Freiwilligen Feuerwehr Hohne wurde die Übung im Windpark Schmarloh über Monate vorbereitet, um die Prozesse möglichst realitätsnah unter kontrollierten Bedingungen durchlaufen zu können", berichtet David Elsper, Sicherheits-Manager bei innogy.

Braunschweig eilt zur Hilfe


Das Szenario sah die medizinische Erstversorgung von einem verunfallten Mitarbeiter im vorderen Teil des Maschinenhauses sowie die anschließende Rettung einer Person, als Patientensimulator, mit Herzinfarkt aus 108 Meter Höhe bis auf den Boden vor. Der zum Zweierteam in der Anlage gehörende Kollege leistete Erste Hilfe und alarmierte über den Notruf die Rettungsleitstelle Celle, die umgehend die örtlich zuständigen Rettungskräfte sowie die Höhenrettung der Berufsfeuerwehr Braunschweig zur Unterstützung anforderte.

 Die Berufsfeuerwehr Braunschweig deckt mit ihren Höhenrettern ein großes Gebiet ab. Auch in Schmarloh war die Hilfe erforderlich.
Die Berufsfeuerwehr Braunschweig deckt mit ihren Höhenrettern ein großes Gebiet ab. Auch in Schmarloh war die Hilfe erforderlich. Foto:



Steffen Buchhorn von der Berufsfeuerwehr Braunschweig erläutert: "Die Höhenrettungsgruppe der Berufsfeuerwehr Braunschweig deckt ein extrem großes Gebiet im Zuge der nachbarschaftlichen Hilfe ab. Spezialkräfte, wie eine Höhenrettungseinheit sind im ehrenamtlichen Bereich in der Regel schlecht darstellbar, da der Ausbildungs- und Übungsaufwand immens ist. Mit unseren insgesamt 32 Höhenrettern können wir eine Einsatzbereitschaft rund um die Uhr gewährleisten und decken in nordsüdlicher Richtung ein Gebiet von Lüneburg bis Bad Harzburg ab."

Der innogy-Kontrollraum in Hannover unterstützte die weitere Kommunikation, indem er benötigte Infomationen an die Rettungskräfte weiterleitete und so die innogy-Kollegen bei der Rettung unterstützen konnte.

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Die Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Hohne übernahmen bei dieser Notfallsimulation die weitergehende medizinische Erstversorgung, um anschließen in Kooperation mit der Höhenrettung der Berufsfeuerwehr Braunschweig die Rettung aus dem Innerender Anlage durchzuführen. Anschließend wurde der Patient durch die fachlich spezialisierten Kollegen der Höhenrettung sicher außerhalb des Turms zu Boden begleitet. Danach folgte die medizinische Versorgung durch die Rettungskräfte.

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