Infratest: CDU knapp vor AfD in Sachsen

Eineinhalb Wochen vor der Landtagswahl in Sachsen steht die CDU in der Sonntagsfrage der Vorwahlbefragung des Meinungsforschungsinstituts Infratest im Auftrag der ARD knapp vor der AfD. Mit 31 Prozent (+2 Prozentpunkte im Vergleich zu Mitte Juni) wäre die CDU aktuell stärkste Kraft.

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CDU-Wahlplakat zur Landtagswahl in Sachsen (Archiv)
CDU-Wahlplakat zur Landtagswahl in Sachsen (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Dresden. Eineinhalb Wochen vor der Landtagswahl in Sachsen steht die CDU in der Sonntagsfrage der Vorwahlbefragung des Meinungsforschungsinstituts Infratest im Auftrag der ARD knapp vor der AfD. Mit 31 Prozent (+2 Prozentpunkte im Vergleich zu Mitte Juni) wäre die CDU aktuell stärkste Kraft. Die AfD käme momentan auf 30 Prozent (unverändert).


Die Linke liegt in der Umfrage bei vier Prozent (+1) und muss damit um den Einzug in den Landtag bangen. Die an der CDU-geführten Landesregierung beteiligten Grünen kämen aktuell auf sechs Prozent (-1) und lägen damit knapp oberhalb der Mandatsschwelle. Der Koalitionspartner SPD käme derzeit auf sieben Prozent (unverändert). Das neu gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht kommt in der ARD-Vorwahlbefragung für Sachsen auf 14 Prozent (-1).

Auf alle anderen Parteien entfallen aktuell acht Prozent - darunter auch die FDP sowie die Freien Wähler. Einzeln ausgewiesen werden in der Sonntagsfrage alle Parteien, die mindestens drei Prozent erreichen. Für die Umfrage hat das Meinungsforschungsinstitut Infratest von Montag bis Mittwoch dieser Woche 1.566 Wahlberechtigte in Sachsen befragt.

Wäre dies der tatsächliche Wahlausgang, so hätte die aktuelle Regierung aus CDU, Grünen und SPD knapp keine Mehrheit mehr. Mit ihrer Arbeit sind aktuell 43 Prozent der Wahlberechtigten sehr zufrieden bzw. zufrieden (unverändert), 53 Prozent sind aktuell weniger zufrieden oder gar nicht zufrieden (+1). Wird die Arbeit der Koalitionspartner separat betrachtet, so schneidet die Arbeit der CDU im Urteil der befragen Bürger am besten ab. 42 Prozent von ihnen sind mit der Arbeit der CDU derzeit sehr zufrieden bzw. zufrieden, gut jeder Zweite (53 Prozent) weniger bzw. gar nicht. Im Falle der SPD sind 27 Prozent zufrieden, zwei Drittel (67 Prozent) jedoch unzufrieden. Mit der Regierungsarbeit der Grünen ist rund jeder siebte Befragte (15 Prozent) zufrieden; fast vier von fünf Sachsen (79 Prozent) sind damit unzufrieden.

Eine Mehrheit der Befragten (58 Prozent) ist der Ansicht, dass auch in Zukunft die CDU die Landesregierung führen sollte. 27 Prozent entscheiden sich in der Abwägung stattdessen für die AfD. 15 Prozent antworten mit "weiß nicht" oder machen keine Angabe.

Dürften die befragten Sachsen ihren Ministerpräsidenten direkt wählen, so würde sich eine Mehrheit (58 Prozent) für den amtierenden Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) entscheiden (unverändert). Jeder Fünfte (20 Prozent) würde stattdessen für Jörg Urban (AfD) votieren (+3). Ebenfalls jeder Fünfte antwortet mit "weiß nicht" oder macht keine Angabe (-3).

Kretschmer erhält neben den eigenen Partei-Anhängern (92 Prozent) auch unter Anhängern von SPD (73 Prozent), Grünen (58 Prozent) und BSW (64 Prozent) mehrheitliche Zustimmung. Auch unter den AfD-Anhängern würde sich im Falle einer Direktwahl immerhin knapp jeder Fünfte (22 Prozent) für den CDU-Kandidaten entscheiden. AfD-Kandidat Urban erhält unter den eigenen Partei-Anhängern mehrheitliche Zustimmung (60 Prozent). Unter Anhängern von SPD würde sich jeder Zehnte (11 Prozent) für ihn entscheiden, unter Anhängern des BSW rund jeder Siebte (15 Prozent).

Die ARD erklärte, bei der Umfrage handle es sich ausdrücklich um keine Prognose, sondern um die politische Stimmung in der laufenden Woche. Die Sonntagsfrage messe aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittle einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den Wahlausgang seien damit nur bedingt möglich, so der Senderverbund. Viele Wähler legen sich kurzfristig vor einer Wahl fest. Eine große Bedeutung habe zudem die letzte Phase des Wahlkampfs mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen und taktischen Wählern.


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