Hannover. Gut zwei Wochen vor der Landtagswahl in Niedersachsen sieht laut Infratest alles nach einem Duell zwischen SPD und CDU aus. Im aktuellen "Niedersachsen-Trend", der im Auftrag des NDR erstellt wurde, legen beide Parteien zu.
In der Sonntagsfrage kommt die SPD auf 32 Prozent (+1 Prozentpunkt gegenüber der letzten Umfrage vom August). Die CDU erreicht 28 Prozent (+1), die Grünen verlieren 2 Prozentpunkte und erreichen derzeit 17 Prozent. Für die FDP geht es um alles: Für sie würden sich aktuell 5 Prozent der Wahlberechtigten entscheiden (-1), was knapp zum Einzug ins Parlament reichen würde. Die AfD verbessert sich um 2 Prozentpunkte auf 9 Prozent.
Die Linke wäre mit 4 Prozent (unverändert) nicht im Landtag vertreten. Nach wie vor wünschen sich viele Wahlberechtigte eine sozialdemokratisch geführte Regierung (43 Prozent). Dabei ist eine künftige Koalition von SPD und Grünen die Wunschkombination. Aber nur noch 40 Prozent der Befragten sprechen sich dafür aus.
Der Zuspruch hat seit dem letzten Niedersachsen-Trend im August um 5 Prozentpunkte abgenommen. Ein erneutes rot-schwarzes Bündnis wünschen sich 36 Prozent der Wahlberechtigten (+3). Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) ist weiter der populärste Spitzenkandidat. 57 Prozent (-1) sind mit seiner Arbeit zufrieden.
49 Prozent der Wahlberechtigten würde ihn direkt wählen, wenn das möglich wäre (-1). Bernd Althusmann von der CDU wird von 41 Prozent der Wahlberechtigten positiv bewertet (-2), aber nur 27 Prozent würden sich bei einer Direktwahl für ihn entscheiden (unverändert). Zunehmend prägen die derzeitigen Krisen auch die Themen der Landtagswahl. 31 Prozent (+14) benennen Energiepolitik als größte Herausforderung für die Politik im Land.
Die steigenden Preise stehen mit 16 Prozent (+5) an dritter Stelle der wichtigsten Themen. Die von der Bundesregierung in Aussicht gestellten Entlastungsmaßnahmen für Bürger werden von mehr als zwei Drittel (69 Prozent) der Wahlberechtigten als nicht weit gehend genug beurteilt. Nur 16 Prozent halten sie für ausreichend. Vor allem bei den Anhängern der AfD ist die Kritik an den Entlastungspaketen ausgeprägt.
Insgesamt ist das Interesse an der Wahl noch eher verhalten. Zwei Drittel der Wahlberechtigten (67 Prozent) sagen, sie seien "sehr stark" bzw. "stark" an der Landtagswahl interessiert. Zum Vergleich: Zur letzten Bürgerschaftswahl in Hamburg 2020 hatten sich einen Monat vor dem Wahltermin drei Viertel (73 Prozent) sehr stark bzw. stark interessiert gezeigt. Bei der letzten Landtagswahl in Niedersachsen 2017 lag die Wahlbeteiligung bei 63,1 Prozent.
Für die Erhebung wurden vom 15. bis 20. September insgesamt 1.156 wahlberechtigte Personen in Niedersachsen telefonisch oder online befragt.
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