Keine Präsenzpflicht an Schulen und Kitas: So können Kinder zuhause bleiben

Wer es einrichten kann, solle seine Kinder zu Hause betreuen und so einen Beitrag zum Herunterfahren des öffentlichen Lebens leisten.

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Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Region. Die Ergebnisse der gestrigen Bund-Länder-Beratungen knüpfen im Bildungsbereich an die für Niedersachsen bereits vergangene Woche getroffenen Regelungen an: Die Präsenzpflicht im Schulbereich wird ausgesetzt, damit insbesondere durch eine Verringerung der Mobilität von Eltern, Kindern und Jugendlichen ein relevanter Beitrag zur allgemeinen Kontaktreduktion geleistet wird. Diese Regelung gilt bereits ab dem heutigen Montag und damit zwei Tage vor dem weitgehenden „Lockdown" in anderen Lebensbereichen, wie Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne in einer Pressemitteilung berichtet. Auch Kitas sind von dieser Regelung eingeschlossen.


„Mit dieser Linie kann die Schule effektiv heruntergefahren werden. Es gilt die Botschaft: Alle, die zu Hause bleiben können, sollen auch zu Hause bleiben und dort lernen. Dafür reicht es, das Fernbleiben der Kinder formlos per Telefon, Mail oder auf Papier gegenüber der Schule anzuzeigen. Damit ab Mittwoch die Schulen dann weitestgehend leer sind, werden alle Tests, Klassenarbeiten und Klausuren ab Mittwoch abgesagt. Für Versetzungen oder Abschlüsse zwingend notwendige Arbeiten müssen verschoben werden", so Tonne weiter.

Betreuungsangebote bleiben bestehen


Die Schulen würden jedoch für diejenigen geöffnet bleiben, die keine anderweitige Betreuungsmöglichkeit haben. "Das ist eine schlanke Lösung, insbesondere für das Problem der Notbetreuung mit all ihren Nachteilen. Dass andere Länder diesen Weg nach uns auch beschritten sind, zeigt, dass das für die aktuelle Lage unter Abwägungen aller Faktoren die beste Regelung ist", erklärt Tonne.

Auch in den Krippen und Kitas sollen die Kontakte so weit wie möglich reduziert werden. Insbesondere durch die Verringerung der Mobilität durch das Wegfallen des Hinbringens und Abholens der Kinder könne ein entsprechender Beitrag geleistet werden. Wer es einrichten könne, solle seine Kinder zu Hause betreuen und so einen Beitrag zum Herunterfahren des öffentlichen Lebens leisten. Die Kontakte sollten auf das allernotwendigste heruntergefahren werden. Das gelte auch bei der Inanspruchnahme der Betreuungsangebote. Da es keine Kita-Pflicht gibt, könnten die Kinder einfach zu Hause bleiben.

"Gleichwohl wissen wir, dass die Lage für Familien und insbesondere Alleinerziehende eine riesige Herausforderung ist. Daher bleiben auch die Kitas im Grundsatz geöffnet. Wer Not hat, kann seine Kinder in den Einrichtungen betreuen lassen. Dieser Weg ist einfacher für alle Beteiligten, als eine Notbetreuung zu organisieren. Hier würde sich sehr kurzfristig wieder die komplizierte Frage der Systemrelevanz von Berufsgruppen und sozialen Härtefällen stellen. Vor dem Hintergrund, dass die Kindertageseinrichtungen keine Hotspots sind, ist die freiwillige Regelung sehr gut vertretbar. Wir gehen davon aus, dass die Eltern in Niedersachsen sehr verantwortungsvolle Entscheidungen fällen und es ist zudem zu erwarten, dass die Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern durch entsprechende Homeoffice-Regelungen entsprechend flankieren", so Tonne weiter.



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