Kommentar: Todeszone A2 - Wir müssen handeln!

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Der Fahrer dieses LKW hatte keine Chance. Ein trauriges, aber bekanntes Bild auf der A2. Foto: Rudolf Karliczek
Der Fahrer dieses LKW hatte keine Chance. Ein trauriges, aber bekanntes Bild auf der A2. Foto: Rudolf Karliczek

An schwarzem Humor mangelt es nicht, wenn es um die BAB2, landläufig A2 genannt, geht. Anders lässt sich wohl auch kaum erklären, dass man jüngst sogar auf eine Elfenbeauftragten hoffen musste, um den vielen Unfällen zu begegnen.


Oder kann man schon von Verzweiflung sprechen? Warum schafft es niemand dort für Sicherheit zu sorgen? Erst am Montag kam es hier gleich zu zwei schweren Unfällen mit LKW; Bilanz: Drei Tote (regionalHeute.de berichtete). Aber auch so vergeht kaum eine Woche, ohne die Nachricht über einen weiteren verheerenden Unfall.

Manche nennen die Autobahn deshalb zynisch Warschauer Allee, da es hier bekanntlich oft unsere östlichen Nachbarn erwischt. Menschen werden aus dem Leben gerissen, zurück bleibt Trauer und Unverständnis.

Wir müssen etwas ändern


Doch warum lassen wir weiterhin zu, dass dort so viele Menschen getötet werden? Prinzipiell liegen die Lösungen ja auf der Hand und wurden bereits unzählige Male besprochen: Tempolimits, Einhaltung der Fahrzeiten, (nicht deaktivierbare) Abstandssysteme und auch eine andere Baustellenplanung könnte helfen. Denn die Häufigkeit von tödlichen Unfällen an Baustellenenden sollte Beweis genug sein, dass dies ein Problem darstelle.

Die Szenen, die sich auf der A2 abspielen, sind schrecklich. Junge Männer werden in ihren Fahrerkabinen zerquetscht, Kleinwagen mit Familien unter Auflieger gedrückt. Liegt es wirklich nur an menschlichem Versagen hinter dem Steuer oder sollte hier der Gesetzgeber gefragt sein? Wenn Regeln nicht eingehalten werden, braucht es dann mehr Kontrollen oder sollte man seine Gesetze besser überdenken? Wie auch immer die Antwort darauf sein mag: Handeln ist gefordert, schnell!

Einseitige Schuldzuweisung ist falsch


Wir brauchen unsere LKW. Laut einer Statistik hält der straßengebundene Güterverkehr noch immer die deutliche Spitze gegenüber Schiene und Binnenschiff. Man braucht keine Werbeslogans, um zu wissen, dass die LKW uns die Läden füllen: Lebensmittel, Baustoffe, Unterhaltungselektronik.


Vielleicht ist es auch Zeit den LKW-Fahrern, die täglich ihr Leben für uns riskieren, etwas zurückzugeben. Vielleicht braucht es mehr Zivilcourage. Die russische Organisation StopHam klebt Parksündern in Moskau unangenehme Aufkleber auf die Autos.

Vielleicht sollten wir Autofahrer Schilder an der Heckscheibe haben: "Bitte Abstand halten." Natürlich in Deutsch, Englisch und Polnisch. Mit diesen ausgerüstet, quetschen wir uns vor zu eng auffahrende Schwertransporte.

Andererseits: Wer möchte sich schon gern dieser Gefahr aussetzen? Meiden wir lieber die rechte Spur und sobald sich der Verkehr staut, fahren wir sicherheitshalber auf Mittel- und Überholspur und bilden eine Rettungsgasse. Anschließend danken den Rettungskräften für ihren Einsatz und hoffen, dass die Regierung endlich ein Konzept entwickelt, um dem Sterben auf der A2 ein Ende zu bereiten.

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