Landkreistag will "Abschusspläne" zur Jagd von Wölfen

Der Landkreistag hat die Bundesregierung aufgefordert, die Entnahme von Wölfen auf Basis von Abschussplänen zu ermöglichen.

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Jägersitz (Archiv)
Jägersitz (Archiv) | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Berlin. Der Landkreistag hat die Bundesregierung aufgefordert, die Entnahme von Wölfen auf Basis von Abschussplänen zu ermöglichen. Auf nationaler Ebene müssten die naturschutz- und jagdrechtlichen Bundesgesetze geändert werden, sagte Präsident Reinhard Sager (CDU) dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Donnerstagausgaben).


"Dabei sollte geregelt werden, dass Wölfe auf Grundlage eines Abschussplans gejagt werden dürfen. Außerdem muss der Abschuss von Problemwölfen durch die zuständigen Behörden zügiger und praktikabler ermöglicht werden." Vor allem in Gebieten, in denen ein guter Erhaltungszustand bestehe, müsse ein regionales Bestandsmanagement ermöglicht werden. "Das heißt, wir müssen den Wolf dort in seiner Ausbreitung einhegen können", sagte der CDU-Politiker und forderte eine Änderung des Schutzstatus auf EU-Ebene.

"Die Wolfsbestände sind in Deutschland in den letzten Jahren stark angestiegen. Das führt immer mehr zu Ängsten in der Bevölkerung. Wir haben mehr Angriffe auf Weidetiere", so Sager. "Wir halten den bisherigen absoluten Schutz des Wolfs, der einen bürokratisch aufwändigen Abschuss nur bei Problemwölfen zulässt, deshalb nicht mehr für erforderlich."

Die Bundesregierung müsse sich dafür einsetzen, dass auf europäischer Ebene der Schutzstatus des Wolfs geändert werde. Der Landwirtschafts- und Umweltminister von Mecklenburg-Vorpommern, Till Backhaus (SPD), bekräftigte seine Forderung nach einer erleichtertem Abschuss von auffälligen Wölfen. "Ich sehe den Bund hier ganz klar in der Pflicht, den Ländern nun endlich ein vereinfachtes und rechtssicheres Verfahren zur Entnahme von auffälligen Tieren zu ermöglichen", sagte der Minister dem RND. "Der Wolf muss zielgerichtet und schnell entnommen werden dürfen, wenn er Schaden anrichtet, um die Weidetierhaltung, die auch wichtige ökologische Funktionen erfüllt, zu entlasten." Der SPD-Politiker kritisierte die aktuellen Regelungen rund um den Zaunschutz.

"Nur wenn ein Wolf mehrfach einen 1,20 Meter hohen Elektro-Zaun überwindet und Schafe reißt, ist dies gegenwärtig die Voraussetzung für eine Entnahme." Das müsse geändert werden, fügte Backhaus hinzu. "Wir müssen dringend zu praxistauglichen Regelungen kommen."


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