Lehrer beklagen schlechtes Bildungsniveau an unseren Schulen

Erschreckend sei, dass viele Kinder der 4. Klassen nicht die Mindeststandards im Lesen, Hören und Rechnen erreichen.

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Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Region. Zum kürzlich veröffentlichten Bildungsmonitor 2023 der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) äußerte sich nun der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte (VNL). Die Situation sei bedenklich und es bestehe dringend Handlungsbedarf. Der Bildungsmonitor gibt einen Überblick über das Bildungssystem eines Bundeslandes und ob es zum Wachstum und Wohlstand der Wirtschaft beiträgt. Die Zahlen dafür stammen von statistischen Einrichtungen wie beispielsweise den Statistischen Landesämtern und werden in Punkte umgerechnet. Die Punkte für Niedersachsen fallen in diesem Jahr allerdings recht gering aus.



Torsten Neumann, Vorsitzender des Verbandes Niedersächsischer Lehrkräfte (VNL) sagt: „Der heute vorgestellte INSM-Bildungsmonitor 2023 wartet mit dem erschreckenden Ergebnis zum sich dramatisch verschlechterten Bildungsniveau in den vergangenen zehn Jahren auf. Alle Bundesländer haben eine schlechtere Gesamtbewertung als im Vorjahr erhalten, auch Niedersachsen. Dabei hat Niedersachsen mit Hessen die Plätze getauscht und liegt jetzt auf dem 7. Rang. Das ist weiterhin nur Mittelmaß."

"Ein Armutszeugnis"


Erfreulich sei dabei zwar, dass Niedersachsens Bildungsausgaben je Grundschulkind höher als im Bundesdurchschnitt liegen. Auch bestehe ein geringer Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und den Kompetenzen der Kinder.

Erschreckend sei jedoch die Tatsache, dass viele Kinder der 4. Klassen nicht die Mindeststandards im Lesen, Hören und Rechnen erreichen. Das müsse allen zu denken geben. "Hier besteht akuter Handlungsbedarf. Ebenso ist die Tatsache, dass Niedersachsen bei den Bildungsausgaben für die allgemein bildenden Schulen lediglich auf Platz 14 steht, ein Armutszeugnis! Im Bereich ‚Beruflicher Bildung/Arbeitsmarktorientierung‘ belegt Niedersachsen nur Platz 12", so Neumann weiter.

Lehrermangel ein großen Problem


Der in Niedersachsen bestehende sehr hohe Lehrkräftemangel, insbesondere an den nicht-gymnasialen Schulformen wie Ober-, Real-, Haupt- und Grundschulen, aber auch an Gesamtschulen werde es schwer machen, das Bildungsniveau spür- und messbar zeitnah anzuheben, was dringendst nötig wäre. Gerade die Grundschulen bildeten die Grundlage für das weitere Vorankommen der Schüler. "'Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr' – dieses altbekannte Sprichwort droht immer mehr Realität zu werden, wenn nicht endlich energisch gegengesteuert wird", so der VNL-Vorsitzende.

Weitere Informationen zum INSM-Bildungsmonitor können unter https://www.insm-bildungsmonitor.de/ abgerufen werden.


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