London/Moskau. Laut einer Einschätzung des britischen Militärgeheimdienstes baut die russische Marine ihre Präsenz im Asowschen Meer aus. Anfang des Monats sei dort ein neuer Marinedistrikt eingerichtet worden, der seinen Sitz in der besetzten ukrainischen Hafenstadt Mariupol habe, heißt es im täglichen Lagebericht aus London.
Dieser der Schwarzmeerflotte (BSF) unterstellte Bezirk werde demnach über acht Kriegsschiffe verfügen, darunter drei moderne Korvetten der Karakurt-Klasse, die Marschflugkörper des Typs SS-N-30A Kalibr abschießen könnten. Das Asowsche Meer gilt für Russland als besonders wichtiges Seegebiet, da es seine Binnenwasserstraßen mit internationalen Seewegen verbindet. Im Zusammenhang mit dem Krieg biete es auch eine alternative Option für den militärischen Nachschub, falls Russlands Landwege in die südliche Ukraine unterbrochen würden, so die Briten. Der neue Marinedistrikt werde sich wahrscheinlich auf die Unterstützung von logistischen Aufgaben und die Bekämpfung von Partisanen konzentrieren, sodass sich die Haupt-BSF auf weitreichende Angriffsoperationen und die Vergrößerung der Seemacht im Ausland konzentrieren könne, heißt es.
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