München. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat in der Affäre um das antisemitische Flugblatt entschieden, Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger von den Freien Wählern im Amt zu belassen. Eine erste Blitzumfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa für den "Stern" zeigt, dass der CSU-Chef damit einen Nerv getroffen hat: 58 Prozent der Deutschen finden die Entscheidung richtig.
34 Prozent sind der Meinung, dass Söder Aiwanger hätte entlassen sollen. 8 Prozent machten keine Angaben. Besonders groß ist die Zustimmung für den Verbleib im Amt bei den Wählern der CSU (92 Prozent), der AfD (86 Prozent), der CDU (77 Prozent) und der FDP (72 Prozent). Dagegen sind die Anhänger von SPD und Grünen mehrheitlich für eine Entlassung des Wirtschaftsministers (zu 65 bzw. 71 Prozent).
Forsa hat zusätzlich die Bayern nach ihrer Meinung gefragt. Hier sind die Ergebnisse noch eindeutiger als im Bund: 72 Prozent finden Söders Entscheidung richtig. Nur 23 Prozent befürworten eine Entlassung des Chefs der Freien Wähler aus der Staatsregierung. 5 Prozent äußern keine Meinung.
Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa für die RTL-Gruppe Deutschland am 4. September erhoben. Datenbasis: 1.506 Wahlberechtigte bundesweit, darunter 502 in Bayern. Die exakte Fragestellung lautete: "Nach den Diskussionen über ein antisemitisches Flugblatt, das der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger als Schüler vor 35 Jahren verfasst haben soll, gab es Forderungen, dass Ministerpräsident Markus Söder Hubert Aiwanger als Wirtschaftsminister entlassen solle. Markus Söder hat nun entschieden, Hubert Aiwanger nicht zu entlassen, sondern ihn im Amt zu belassen. Finden Sie diese Entscheidung richtig oder hätte Markus Söder Hubert Aiwanger entlassen sollen?"
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