Mit gammligem Müll gefüttert? Familie trauert um ihr Pony Leo

Die 17-jährige Stute musste aufgrund eines Darmverschlusses eingeschläfert werden.

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Die "kleine Leo" musste eingeschläfert werden.
Die "kleine Leo" musste eingeschläfert werden. | Foto: Familie Bätge

Braunschweig. Große Trauer herrscht derzeit bei Familie Bätge aus Braunschweig. Ihre 17-jährige Stute Leo musste am Montag eingeschläfert werden. Der Grund: Darmverschluss. Besitzerin Sandra Bätge ist sich sicher, dass Leo gammligen Müll gefressen hat, den Fremde den beiden Pferden der Familie als Futter gegeben hätten. Das teilt sie auf Anfrage von regionalHeute.de mit.


Die Ponys waren auf einer Weide am Wedderkopsweg in Lehndorf untergebracht. Als die Familie am Sonntagmittag zum Stall kam, reagierte Leo anders als gewohnt, freute sich nicht und sah unglücklich aus. Auch Futter wurde verweigert. Nachdem sich der Zustand verschlechterte, habe man gegen 15 Uhr das erste Mal den Notdienst der Pferdeklinik Destedt angerufen. Der Arzt bemerkte, dass Leo schon Fieber bekam, legte ihr eine Magensonde und führe ihr Paraffinöl gegen die Bauchschmerzen ein. Um 23 Uhr musste der Arzt das zweite Mal kommen. Zu diesem Zeitpunkt war das Fieber verschwunden und die Familie schöpfte Hoffnung. Die ganze Nacht wurde das Pferd nicht aus den Augen gelassen. Morgens um 8 Uhr fing Leo so stark an zu krampfen, dass um 9 Uhr wieder ein Arzt aus der Pferdeklinik kam. Nach der zweiten Magensonde kam die traurige Nachricht, dass das Pony einen Darmverschluss habe und eingeschläfert werden müsse.

Das zweite Pony ist zum Glück wohlauf


Was Leo genau gefressen habe, konnte der Tierarzt nicht feststellen. "Aber wir haben Sonntagmittag eine Toastbrotverpackung aus Plastik mit Krümeln, Alufolie und gammligen Biomüll gefunden", so Sandra Bätge. Das zweite Pony Charlyn zeige zum Glück keine Symptome. "Sie ist auch nicht ganz so verfressen wie die kleine Leo, die alles aufgemoppelt hat", so die Besitzerin. Aus Sicherheitsgründen sei Charlyn jetzt in einem anderen Stall untergekommen, wo geschultes Personal ein Auge drauf habe, wer den Reitstall betrete.

"Ruhe in Frieden, kleine Leo!"


Eine Anzeige hat die Familie, die jetzt neben der Trauer auch noch mit einer hohen Tierarzt-Rechnung fertig werden muss, nicht gestellt. Dafür hat Sandra Bätge einen emotionalen Appell an all diejenigen, die fremde Tiere füttern und sich darüber keine Gedanken machen, auf ihrer Facebookseite veröffentlicht. "Warum können sich Menschen einfach nicht an Regeln halten?", heißt es dort. Tiere, egal ob sie im Stall oder auf der Weide stehen, seien kein Allgemeingut. "Erfreut euch doch einfach beim Beobachten der schönen Tiere! Von ihren Herrchen und Frauchen bekommen sie all das, was sie brauchen, und nur der Eigentümer weiß, was gut für das Tier ist und was nicht", so Sandra Bätge. Und abschließend heißt es: "Ruhe in Frieden, kleine Leo und danke für die schönen 17 Jahre, die du uns ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hast."


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