Nach Fußballer-Outing: Gibt es eine Hodenkrebs-Saison?

Ein gehäuftes Auftreten in der Sommerpause der Fußballspieler war Anlass für eine Studie von Prof. Dr. Klaus-Peter Dieckmann, Leiter des Hodentumorzentrums der Asklepios Klinik Altona. Jetzt liegen die Ergebnisse vor.

Symbolfoto.
Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Hamburg. Jährlich erkranken circa 4.100 Männer in Deutschland an Hodenkrebs. Damit zählt er zu den eher seltenen Krebserkrankungen bei Männern. Betroffen sind zumeist Männer im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Im letzten Jahr machten zwischen Mai und September gleich vier Fußball-Profis ihre Hodenkrebs-Erkrankung öffentlich. Zunächst Timo Baumgartl von Union Berlin, gefolgt von Marco Richter und Jean-Paul Boetius vom Herta BSC und Sébastien Haller vom BVB. Diese Häufung gab Anlass, hier einen Zusammenhang zu suchen. Dies teilten die Asklepios Kliniken mit.

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Prof. Dr. Klaus-Peter Dieckmann, Ärztlicher Leiter des Hodentumorzentrums der Asklepios Klinik Altona, führte in Kooperation mit dem Robert-Koch-Institut (RKI) und der Universität Essen eine epidemiologische Studie durch. Die Forschungsgruppe ist der Frage nachgegangen, ob eine jahreszeitliche Häufung bei Hodenkrebs besteht, die dann wiederum Rückschlüsse auf mögliche Ursachen liefern könnte.

„Wir haben 31.000 Fälle von Hodentumor-Erkrankungen der letzten elf Jahre aus Deutschland hinsichtlich ihres Diagnosezeitraumes ausgewertet“, erklärt Dieckmann. „Wenn es tatsächlich eine erkennbare jahreszeitliche Häufung gegeben hätte, könnten wir in der Ursachenforschung beispielsweise einen intensiveren Blick auf den Vitamin-D-Stoffwechsel oder direkte Sonneneinstrahlung werfen. Ziel ist ja grundsätzlich, Ursachen zu erkennen, um Erkrankungen soweit möglich zu vermeiden.“

Spielt die Saison eine Rolle?


Das Ergebnis der Studie ist jetzt im renommierten PLOS ONE als wissenschaftlicher Beitrag erschienen. Die Studie zeigt, dass ein saisonaler Zusammenhang trotz der zunächst auffälligen Häufung nicht besteht. Dieckmann: „Für die Krebsforschung auf diesem Gebiet ist das ein Erkenntnisgewinn, der uns davor schützt, falsche Wege zu gehen.“


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