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Oesterhelweg: "Frauen-Quote war eine der dümmsten Entscheidungen"

Der Vorsitzende des CDU-Landesverbandes Braunschweig hält nichts von der Frauenquote bei seiner Partei. Und auch an Noch-Landeschef Bernd Althusmann übt er deutliche Kritik.

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Für Frank Oesterhelweg war Bernd Althusmann der falsche Spitzenkandidat. | Foto: regionalHeute.de / Werner Heise / Video: regionalHeute.de

Region. Bei der zurückliegenden Landtagswahl in Niedersachsen musste die CDU in der Gunst der Wähler einbüßen und flog infolgedessen aus der Regierung. Auf der Suche nach den Gründen findet der Vorsitzende des CDU-Landesverbandes Braunschweig, Frank Oesterhelweg, im Gespräch mit regionalHeute.de-Chefredakteur Werner Heise deutliche Worte. Dabei kritisiert er auch die Landesliste, die erstmals paritätisch zwischen Männern und Frauen besetzt wurde.



"Die Einführung der Quote ist eine der dümmsten Entscheidungen, die unsere Partei je getroffen hat", ärgert sich Oesterhelweg. So "einen Quatsch", was die Aufstellung der Liste zur Wahl angehe, habe es in der CDU selten gegeben. Dabei sei es nicht um Qualifikation, Erfahrung, Vernetzung oder politische Ausrichtung gegangen, sondern hauptsächlich um die Frage des Geschlechts, sagt Oesterhelweg. "Die Frauen, die in der Union Politik machen, haben so etwas wie die Quote überhaupt nicht nötig", ist er sich sicher. Die Einführung einer Frauenquote habe der CDU, so mutmaßt Frank Oesterhelweg, keine zusätzliche Stimme eingebracht. "Im Gegenteil, der Ärger im Vorfeld hat uns noch geschadet", so der CDU-Mann.

"Wir haben tolle Frauen, gut motivierte Fachfrauen, die müssen nach vorne. Aber es kann eben nicht das Argument sein 'Frau zu sein', wenn es um irgendeine Funktion geht. Ich halte es für grundfalsch", sagt Frank Oesterhelweg.


"Althusmann konnte nicht mithalten"


Doch der Grund für die unterlegene Wahl wird das am Ende nicht gewesen sein. Das sieht auch der Vorsitzende des CDU-Landesverbandes Braunschweig so. "Ich glaube, es lag in der Frage der Spitzenkandidaten begründet", sagt Oesterhelweg und schießt damit direkt gegen den Noch-Vorsitzenden der niedersächsischen CDU, Bernd Althusmann. Der wirkte unterkühlt und habe mit Ministerpräsident Stephan Weil (SPD), der sich in der Rolle des Landesvaters bewährt habe, nicht mithalten können. "Man darf eben auch nicht so bange sein. Wenn man bestimmte Themen nicht aufgreift, wenn man bewusst schwammig formuliert, um nirgends anzuecken, dann ist das natürlich ein Riesenproblem. Wenn ich eine Alternative zum amtierenden Ministerpräsidenten sein will, dann muss ich auch klare deutliche Positionen haben, die ich klar und deutlich vertrete. Da darf ich nicht Angst davor haben, dass vielleicht mal eine Schlagzeile nicht so ist, wie ich sie mir vorstelle", so Oesterhelweg.

Mehr dazu sehen Sie in unserem oben angezeigten Video. Das komplette und ungeschnittene Gespräch finden Sie in unserem Artikel: "Landtags-Aus für Oesterhelweg: Gründe, Gedanken und das, was bleibt".


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