Özdemir will dauerhafte Exportalternativen aus der Ukraine

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) fordert dauerhafte Export-Alternativrouten für Lebensmittel, um die Abhängigkeit von Russland zu reduzieren und globale Lieferketten zu stabilisieren.

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Symbolbild. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Berlin. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) fordert dauerhafte Export-Alternativrouten für Lebensmittel, um die Abhängigkeit von Russland zu reduzieren und globale Lieferketten zu stabilisieren. "Putin ist ein unsicherer Kantonist, was er heute sagt, kann morgen nichts mehr wert sein", sagte der Minister am Dienstag.


Es wäre "fahrlässig", bei der Frage der weltweiten Ernährungssicherheit auf das Wort des russischen Präsidenten zu setzen. Özdemir besprach dies im Rahmen der Sitzung des EU-Agrar- und Fischereirats auch mit dem ukrainischen Landwirtschaftsminister Mykola Solskyj. Der deutsche Agrarminister setzt sich zudem für Nachbesserungen des Kommissionsvorschlags zur Reduktion des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln ein. Seine Position habe er auch in einem direkten Gespräch mit der zuständigen EU-Kommissarin Stella Kyriakides wiederholt, so das Bundeslandwirtschaftsministerium.

Es sei "gut und richtig", das europäische Pflanzenschutzrecht zu harmonisieren und ein "klares, ambitioniertes Reduktionsziel" für den Einsatz von Pestiziden vorzugeben, sagte Özdemir. Allerdings sieht der Grünen-Politiker noch Nachbesserungsbedarf: "Die deutschen Landwirte sollten für ihre bisherigen Reduktionsanstrengungen nicht benachteiligt werden." Bei den Regelungen zu den sogenannten "sensiblen Gebieten" sollten die EU-rechtlich gesicherten Schutzgebiete im Fokus stehen und spezielle nationale Schutzgebietskategorien wie die Landschaftsschutzgebiete ausgeklammert werden. Im Gespräch mit Kyriakides forderte Özdemir darüber hinaus, dass die Kommission den angekündigten Entwurf zur Erweiterung der Herkunftskennzeichnung zeitnah vorlegt: "Die Verbraucher wünschen sich zu Recht Transparenz darüber, wo das Fleisch auf ihren Tellern herkommt."

Während er nach eigener Aussage auf Bundesebene daran arbeite, dass der Verbraucher weiß, wie das Tier, das er isst, gelebt hat, brauche es zudem auch eine gemeinsame europäische Lösung, die aufzeige, in welchem Land das Tier aufgezogen wurde. Kyriakides teile diese Auffassung und wisse, dass es eine zeitnahe Regelung brauche, so Özdemir. Der Grünen-Politiker und Kyriakides sprachen auch über die anstehende europaweite Regelung von Nährwertkennzeichnungen auf Verpackungen. Kyriakides kündigte einen Vorschlag an, der sich am derzeit in Deutschland eingeführten Nutri-Score orientieren werde.

Der Vorschlag soll außerdem die Regelungen zur Angabe der Haltbarkeit von Lebensmitteln so ändern, dass weniger noch essbare Lebensmittel im Abfall landen.


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