Ost-Beauftragter sieht bei Windkraftausbau Wettbewerbsvorteil

Der Ost-Beauftragte der Bundesregierung Carsten Schneider (SPD) rechnet wegen der massiven Unterschiede zwischen den Bundesländern im Windkraft-Ausbau mit Verschiebungen in der "wirtschaftlichen Landkarte" zugunsten Ostdeutschlands.

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Symbolbild. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Berlin. Der Ost-Beauftragte der Bundesregierung Carsten Schneider (SPD) rechnet wegen der massiven Unterschiede zwischen den Bundesländern im Windkraft-Ausbau mit Verschiebungen in der "wirtschaftlichen Landkarte" zugunsten Ostdeutschlands. "Die Unternehmen sitzen in Zukunft dort, wo der Strom produziert wird. Grüner Strom kann damit zu einem großen Standortvorteil für den Osten werden", sagte Schneider der "Bild am Sonntag".


"Anders als in Bayern haben wir den Ausbau der erneuerbaren Energien nicht verschlafen." Und weiter: "Die wirtschaftliche Landkarte Deutschlands wird deshalb gerade neu gezeichnet." Ähnlich sehen das die Ministerpräsidenten der Windkraftstarken Bundesländer Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt: "Industrie folgt Energie - das ist eine historische Erfahrung und dieser Leitsatz wird auch beim Ausbau der erneuerbaren Energien gelten", sagte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) der "Bild am Sonntag". Auch sein Amtskollege Reiner Haseloff (CDU) sieht sein Bundesland klar im Vorteil: "Sachsen-Anhalt gehört zu den Ländern mit den besten Voraussetzungen für die Nutzung der Windenergie. Schon jetzt liefern 2.800 Anlagen Strom mit einer Leistung von insgesamt 5.344 Megawatt". Bezogen auf die Landesfläche sei man an dritter Stelle. "Das wissen Investoren mehr und mehr zu schätzen, die für ihre Produktion gezielt immer mehr grüne Energie nachfragen." Und Schleswig-Holsteins Regierungschef Daniel Günther (CDU) lobt: "Weil es bei uns so viel Windstrom gibt, haben wir die Stromnetze bereits massiv ausgebaut. Damit sind in Schleswig-Holstein auch gleichzeitig zahlreiche neue große Umspannwerke entstanden. Hier können Industrieunternehmen große Anschlussleistungen erhalten." Das sei sonst bundesweit so kurzfristig nicht möglich. Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung sagte "Bild am Sonntag": "Windkraft ist ein enormer Standortvorteil. Ansiedelungen von Unternehmen werden künftig noch stärker als bisher davon abhängig gemacht, wie hoch der Anteil von Windenergie ist. Bayern hat einen enormen Standortnachteil, weil es zu wenig Windenergie ausbaut."




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