Papierkorb ins Gesicht geschlagen und mit Mord und Vergewaltigung gedroht

Eine 22-Jährige muss sich ab heute vor Gericht verantworten. Sie ist derzeit in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht.

Der Prozess findet vor dem Landgericht Braunschweig statt. Archivbild
Der Prozess findet vor dem Landgericht Braunschweig statt. Archivbild | Foto: Anke Donner

Braunschweig. Am heutigen Dienstag beginnt vor dem Braunschweiger Landgericht der Prozess gegen eine 22-Jährige aus dem Landkreis Helmstedt, der Gefährliche Körperverletzung, Bedrohung und diverse andere Straftaten in den Jahren 2018 bis 2021 vorgeworfen werden. Das berichtet das Landgericht in einer Presseankündigung. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Angeklagte aufgrund ihrer psychischen Beeinträchtigung und Erkrankung nicht voll schuldfähig ist.


So habe sich die Angeklagte am 8. Oktober 2018 in das Zimmer eines Mitpatienten in der Klinik für psychisch Kranke in Königslutter, in der sich die Angeklagte befunden habe, begeben. Den Mitpatienten habe die Angeklagte grundlos mit einem Papierkorb ins Gesicht geschlagen. Bei einem weiteren Klinikaufenthalt in der Zeit vom 1. Dezember 2018 bis 18. Januar 2019 habe die Angeklagte einer Mitpatientin damit gedroht, dass sie Leute holen würde, die sie vergewaltigen würden. An einem anderen Tag habe sie dieser Mitpatientin mit Mord gedroht.

Diebstahl und versuchter Überfall


Am 30. Dezember 2018 habe sich die Angeklagte in Salzwedel zu einer Tankstelle begeben und dort unter Drohen mit einem Messer die Mitarbeiterin aufgefordert, das Geld herauszugeben mit den Worten „Überfall, Kohle her!“. Die Mitarbeiterin sei der Aufforderung jedoch nicht nachgekommen. Daher habe die Angeklagte die Tankstelle wieder verlassen. Am 27. und 29. Februar 2020 habe sich die Angeklagte in Hannover zu einem Elektrofachmarkt begeben und dort jeweils ein Handy der Marke Samsung im Wert von 259,99 Euro entwendet. Am 29. Mai 2020 habe die Angeklagte im Psychiatriezentrum in Königslutter eine in einem Fernsehraum sitzende Zeugin grundlos mit einem Messer verletzt.

Mit Bombe gedroht


Zu dieser Anklage hat die Kammer eine weitere Anklage wegen Bedrohung verbunden. Dort wirft die Staatsanwaltschaft der Angeklagten vor, sie habe in den Räumlichkeiten des Psychiatriezentrums Königslutter gegenüber einer dort tätigen Mitarbeiterin geäußert, dass ein Mann wütend sei auf eine bestimmte Zeugin, die ebenfalls auf einer Station im Psychiatriezentrums Königslutter arbeite und dieser Mann beabsichtige, der Zeugin die Brüste und Klitoris abzuschneiden. Ferner habe die Angeklagte der Mitarbeiterin gegenüber erklärt, dass dieser Mann eine Bombe im Psychiatriezentrums deponieren wolle.

Die Angeklagte ist derzeit in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht. Bei der Begehung einiger der Straftaten gelte die Angeklagte noch als Heranwachsende. Fortsetzungstermine sind für den 9. und 13. September geplant.


mehr News aus der Region


Themen zu diesem Artikel


Kriminalität Justiz