Geschwindigkeitsmessungen: Massive Verstöße im Kreisgebiet

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Ein weiterer Unfall, noch am selben Tag, auch auf der B 65 in Dungelbeck Foto: Alexander Panknin
Ein weiterer Unfall, noch am selben Tag, auch auf der B 65 in Dungelbeck Foto: Alexander Panknin | Foto: Alexander Panknin

Peine. Der Landkreis sieht erhöhten Bedarf in der Verkehrssicherheit. Jüngste Messungen und erhöhtes Unfallvorkommen gäben Anlass genug diese als gesellschaftlichen Kernaufgabe anzunehmen. Der Landkreis appelliert an die Bürger.


Erst gestern kam es zu einem schweren Unfall bei Rosenthal im Kreuzungsbereich B 65/K 33 (regionalHeute.de berichtete). Dieser zeigt im Zusammenhang mit den Ergebnissen aktuellster Geschwindigkeitsmessungen erneut,dass das Thema nichts an Aktualität und Bedeutung verloren hat.

Wie der Landkreis mitteilt, ist an derUnfallstelle in Rosenthal die Geschwindigkeit bereits auf 70 Stundenkilometer begrenzt. Eine kurz zuvor und unabhängig von den Ereignissen vorgenommene Messung durch diedortige stationäre Anlage hatte jetzt die Überschreitung eines Verkehrsteilnehmers um 59 km/h zum Ergebnis. Dieses wird nun mit einem einmonatigen Fahrverbot, einer Geldbuße von 240 Euro und zwei Punkten in der Verkehrssünderdatei geahndet werden.

Recht auf körperliche Unversehrtheit


"Geschwindigkeitskontrollen sind nach wie vor Auslöser kontroverser Diskussionen. Fast schon reflexartig fallen dann Begriffe wie Abzocke, Radarfalle, Gängelung und Schikane", kommentiert der Landkreis.

Nun gehe es dem Landkreis aber keineswegs darum, `Kopfprämien` zu kassieren. Vielmehr soll durch die Geschwindigkeitsüberwachung jedem Verkehrsteilnehmer zu seinem Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit verholfen werden.

Die Überwachung der Geschwindigkeit diene dem Schutz aller, denn gegenseitige Rücksichtnahme, Verantwortungsbewusstsein und die Bereitschaft, Regeln einzuhalten,seien elementare Voraussetzungen für eine sichere Verkehrsteilnahme.

Knapp 100 km/h innerorts


Auch andernorts wurden massive Überschreitungen registriert: Am Wochenende ist ein Stederdorfer Einwohner in seinem Heimatort - also innerorts - mit einer vorwerfbaren Geschwindigkeit von 97 km/h gemessen worden. Dieser Verstoß wird mit 200 Euro Geldbuße, einem Monat Fahrverbot und ebenfalls zwei Punkten in Flensburg zu Buche schlagen.

Gestern waren es die Ergebnisse der Messstelle an der B 65 am Abzweig der K 23 nach Schmedenstedt, die dem Landkreis zu denken gegeben haben: Bei erlaubten 70 km/h wurde der unrühmliche „Spitzenreiter“ hier mit 131 km/h gemessen.

Während der dreistündigen Messung in Fahrtrichtung Peine waren von 183 Autos insgesamt 51 zu schnell unterwegs. Das entspricht einer viel zu hohen Übertretungsquote von 28 Prozent, normalerweise werdenetwa zehn Prozent Überschreitungen festgestellt. Auffällig sei hier auch, wie deutlich die Verstöße ausfielen: Fünf der geblitzten Verkehrsteilnehmer müssen nun mit einem Fahrverbot rechnen.

Kein Recht auf zu schnelles Fahren


Dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat zufolge ist wissenschaftlich belegt, dass eine Abnahme der durchschnittlichen Geschwindigkeit von fünf Prozent eine Verringerung der Unfälle mit Verletzten um ungefähr zehn Prozent und eine Verringerung der Unfälle mit Getöteten um 20 Prozent zur Folge hat.

Jedem Kraftfahrer möchte der Landkreis deshalbins Bewusstsein rufen: "Es gibt kein Recht auf zu schnelles Fahren. Geschwindigkeitskontrollen machen unsere Straßen nachweislich sicherer."

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