Vechelde. Beim DRK in Peine löst Ulrike Gräfin von Hardenberg nach 29 Jahren Annemagret John als Vizepräsidentin ab – Außerdem gab es Ehrungen für verdiente Mitglieder und viel Dank an „stille Helden vor Ort“. Das berichtet der DRK-Kreisverband Peine e.V. in einer Pressemitteilung über seine 71. Kreisversammlung.
Mit einigen Veränderungen im ehrenamtlichen Präsidium endete die 71. Kreisversammlung des Rotkreuz-Kreisverbandes Peine im Bürgerhaus in Vechelde. Die personellen Wechsel kamen freilich nicht unerwartet, Nachfolger standen bereit. Denn aus jeweils persönlichen Gründen stellten sich die stellvertretende Präsidentin Annemagret John nach 29 Jahren in Vorstand und Präsidium, Schatzmeister Patrick Roßmann (nach 4 Jahren) und Kreisverbandsärztin Dr. Dorothee Giffei (nach 23 Jahren) nicht mehr zur Wahl.
Zu ihren Nachfolgern gewählt wurden die bisherige Beisitzerin Ulrike Gräfin von Hardenberg als stellvertretende Präsidentin, Andreas Uibel als Schatzmeister sowie Andreas Altrock, der bereits seit zehn Jahren als Beisitzer dem Präsidium angehört, als Kreisverbandsarzt.
In ihren Ämtern bestätigt wurden Präsident Hans-Jürgen Ossenberg, Justitiar und Schriftführer Ewald Lambertz sowie die Beisitzer Jutta von Schwarz und Roland Schönaich. Zudem sitzt künftig Friederike Jürgens-Hermsdorf als Beisitzerin im Präsidium. Lambertz ist als Rotkreuzbeauftragter gleichzeitig auch Bindeglied zur Landkreisverwaltung im Zivil- und Katastrophenschutzfall. Kreisbereitschaftsleiter Oliver Kretschmer und Jugendrotkreuzleiterin Meike Riedel wurden von den Delegierten aus 21 DRK-Ortsvereinen in ihrem Amt bestätigt. Außerdem wurden während der Kreisversammlung neue Ehrenamtliche für die Bereitschaften und Sanitätsdienste des DRK Peine vereidigt.
„Gegenpol zu selbstzentrierten Tendenzen"
Die stellvertretende Landrätin Doris Meyermann richtete in ihrem Grußwort den Dank auch an alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter des DRK Peine und bezeichnete ihr Engagement und ihre „soziale Hinwendung“ als dringend notwendigen „Gegenpol zu selbstzentrierten Tendenzen in der Gesellschaft“. Vecheldes Gemeindebürgermeister Ralf Werner sowie Kreistagsmitglied Carsten Rieck hoben das Engagement sowohl der jungen Jugendrotkreuzler als auch der vielen Freiwilligen in den Bereitschaften, darunter auch der Rettungshundestaffel, und im Sanitätsdient hervor und erinnerten an die vielfältigen Angebote, die das DRK in den Ortsteilen vorhalte. Beispielhaft nannte Werner den Seniorennachmittag im Advent am 8. Dezember in Vechelde.
Das Rote Kreuz hat im Landkreis Peine insgesamt 29 Ortsvereine mit insgesamt deutlich mehr als 8000 Mitgliedern, die meisten davon sind Fördermitglieder. Wie DRK-Geschäftsführer Ralf Niederreiter berichtete, wurde deren Zahl durch eine Werbeaktion in diesem Jahr in einem Großteil des Landkreises deutlich gesteigert. „Das war auch notwendig, da wir im Jahr 2017 durch den demografischen Wandel mit knapp 7700 Mitgliedern einen Tiefstand erreicht hatten“, erläuterte Kreisverbands-Vorstand und Geschäftsführer Ralf Niederreiter.
Fördermitglieder unterstützen durch ihren Mitgliedsbeitrag den Kreisverband verlässlich bei seinen vielfältigen gemeinnützigen Projekten und Aufgaben. „Ohne ihre Unterstützung wäre unsere am Gemeinwohl orientierte Arbeit nicht möglich“, sagte Kreisverbands-Präsident Ossenberg und dankte allen Fördermitgliedern.
Sowohl Präsident Ossenberg als auch Geschäftsführer Niederreiter betonten in ihren Berichten, dass das Rote Kreuz im Landkreis sehr gut aufgestellt sei. „Wir sind ein gesundes, stabiles Unternehmen“, unterstrich Niederreiter. Zum Beispiel seien die beiden DRK-Seniorenheime in Oelheim und das Haus im Stadtpark in Peine sehr gut ausgelastet, viel besser als der Durchschnitt der Seniorenheime im Landkreis.
Ehrungen für langjährige Mitglieder
Mit Ehrungen bedankte sich der Kreisverband bei langjährigen verdienten Mitgliedern. So engagiert sich Helga Kretschmann-Reh seit 45 Jahren in der DRK-Bereitschaft. Ihre ganze Familie sei eng verbunden mit dem DRK Peine, betonte Annemagret John bei einer ihrer letzten Amtshandlungen als Vizepräsidentin und berichtete von vielen Zusatzausbildungen, mit der sich Kretschmann-Reh stets weitergebildet habe. „Nicht zufällig wird sie von den Kollegen in der Bereitschaft liebevoll und wertschätzend „Mutti der Kompanie‘ genannt“, unterstrich John. Kretschmann-Reh war zeitweise auch Vorstandsmitglied im Ortsverein Hohenhameln.
Ebenfalls auf viele Jahre der vertrauensvollen Zusammenarbeit blickte John bei der Ehrung von Dorle Ristenbieter zurück. Sie war 1976 in den DRK-Ortsverein Vechelde eingetreten, begann als Ersthelferin im Sanitätseinsatz, organisierte und begleitete Busfahrten, ist bei Blutspenden und dem Besuchsdienst entscheidend tätig und leitet seit vielen Jahren auch immer am Samstagabend die Wassergymnastik für Senioren in Vechelde. Seit 1980 und bis heute ist sie in verschiedenen Funktionen im Ortsvereins-Vorstand aktiv.
Auch Annemagret John selber wurde am Ende der Kreisversammlung noch besonderer Dank zuteil, nachdem sie auf eigenen Wunsch nach 29 Jahren im ehrenamtlichen Vorstand beziehungsweise ab 2014 als Vizepräsidentin des DRK-Kreisverbandes Peine ausgeschieden war. Präsident Ossenberg erinnerte daran, dass John für das Rote Kreuz als Krankenschwester im Jahr 1989 in der Prager Botschaft eingesetzt war, in der viele DDR-Bürger Zuflucht gesucht hatten und schließlich von dort aus in die Bundesrepublik ausreisen durften.
Ossenberg dankte aber ausdrücklich auch allen aktiven Mitgliedern in den Ortsvereinen und der Bereitschaft, die regelmäßig im Sinne des Roten Kreuzes den Menschen zur Seite stünden. „Sie sind die stillen Helden vor Ort“, unterstrich der DRK-Kreisverbands-Präsident.
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